Redaktionsschluss 4. Juli 2007

Zum Tod von Irene Gysi
19. Mainzer Minipressen-Messe
Gotthilf Weisstein und seine Bibliothek
Ein Abend des Freundeskreises Eva Johanna Rubin
Franz Mon zu Gast in Annaberg-Buchholz
Ein Druck von Johannes Grützke und Christoph Haupt im
     Germanischen Nationalmuseum
Där Mansfäller Struwwelpeter
Bibliotheksmagazin
Virtuelle Bibliographie deutscher Almanache 1770-1870
Ein Hauch der alten Zeit – das Nicolaihaus in Berlin
Burg der Bücher
Die Bibliothek der Gehe-Stiftung in Dresden
Ein Katalog zur Buchillustration im 20. Jahrhundert aus Köln
Geschichtsbilder von Hubertus Giebe

 


 

Zum Tod von Irene Gysi. Am 6. Mai 2007 starb im hohen Alter von 95 Jahren in Berlin die Verlegerin und Kulturpolitikerin Irene Gysi, erste Frau des DDR-Kulturministers Klaus Gysi und Mutter des Fraktionschefs der Linken Gregor Gysi. Nur noch wenigen Buchhistorikern ist heute geläufig, daß nicht nur ihr Mann Verlagsleiter war, sondern auch Irene Gysi einige Jahre leitend im Verlagswesen tätig war. Von 1949 bis 1951 führte sie den auf Sowjetliteratur spezialisierten Verlag Kultur und Fortschritt Berlin und von 1951 bis 1956 das Traditionshaus Rütten & Loening Berlin, das sich unter ihrer Leitung verstärkt dem illustrierten Buch zuwandte. Sie band Werner Klemke und Josef Hegenbarth an das Haus und sicherte dem Verlag die deutschen Rechte für Romain Rolland. Nach ihrem Ausscheiden ergab sich daraus eine enge Zusammenarbeit mit Frans Masereel, dem Rolland-Illustrator. Einer der wichtigsten Herausgeber des Hauses wurde Bruno Kaiser, mit dem der Verlag sich der Literatur und Illustrationskunst des 19. Jahrhunderts zuwandte.

Gysi, die am 10. März 1912 in Petersburg geboren wurde, stammte aus der Industriellenfamilie Lessing, die bis zum Ersten Weltkrieg in Rußland firmierte. Ihr Bruder war mit der südafrikanischen Erzählerin Doris Lessing verheiratet. Zusammen mit Klaus Gysi emigrierte sie 1939 nach Frankreich, weil ihr Mann als Kommunist und Jude keine Perspektive in Deutschland hatte. Nach der Besetzung wurde Irene Gysi im französischen Lager Gurs interniert. Das Paar wurde schließlich von der KPD nach Deutschland zurückgesandt, weil es im Verhältnis zu den anderen Genossen für weniger gefährdet gehalten wurde. Nach dem Ausscheiden aus dem Verlagswesen 1956 arbeitete sie lange Jahre im Ministerium für Kultur, ehe sie von 1978 bis 1988 die Leitung des DDR-Zentrums des Internationalen Theaterinstituts (ITI) der Unesco übernahm.

C. W.

19. Mainzer Minipressen-Messe. Zum neunzehnten Mal war die alle zwei Jahre stattfindende Minipressen-Messe in Mainz Treffpunkt von Kleinverlagen, künstlerischen Handpressen und nicht zuletzt – von Buchliebhabern und Sammlern. Und da nicht nur Bücher und Graphik angeboten wurden, kamen die Sammler fast aller Couleur hier auf ihre Kosten. Gegenüber den ersten Messen seit 1970 hat sich das Hauptgewicht deutlich in Richtung Kunstgewerbe verschoben. Von den etwa 360 Ausstellern aus 15 Ländern dieses Jahres zählen 120 Teilnehmer zum Buchbereich. Sie boten zirka 10 000 Titel, davon 1000 Neuerscheinungen, an. Rund 10 000 Besucher interessierten sich für die Präsentation, die auch einige Aktionen bot. Vor allem konnte man (Kunst-)Handwerker bei der Ausübung der graphischen Techniken und so alter Gewerbe wie Papierschöpfen und Buchbinden beobachten. So war jedenfalls der didaktische Wert der Minipressen-Messe gesichert.

Zum Glück waren die eigentlichen Protagonisten, nämlich die Pressendrucker, Editionen und Kleinverlage mit gehobenem Anspruch im vorderen Teil der Messe versammelt. Und hier traf man dann auf die bekannten Namen, darunter auch mehrere Pirckheimer-Mitglieder. Man konnte schauen, anfassen und oft staunen über den Einfallsreichtum adäquater Gestaltungen. Da ist zunächst Peter Zitzmann, der in seiner Nürnberger schpezi-Presse Günter Coufals Die Statue mit 14 auffallend großformatigen Holzschnitten von Karl-Georg Hirsch (Auflage 80 Exemplare) präsentierte. Auch Holzschnitte von Hirsch zeigen die detailverliebte Präzision der häufigeren Holzstiche. Von ganz anderer Art sind die Illustrationen der Brüder Häfner, ebenfalls aus Nürnberg, die sich unter Einsatz digitaler Medien wiederum dem Werk E. T. A. Hoffmanns zugewandt haben. Diesmal legen sie in ihrem ICHverlag Erklärung zu Meister Floh in einem Leinenband vor (26 Exemplare). Hanfried Wendland gestaltete in seiner Edition „Neue Kleider Drucke“ (Berlin) Joseph, seine Brüder und Ägypten nach Texten des Alten Testaments und Zitaten von Thomas Mann. Das opulente, von Peter Rensch hervorragend gedruckte Werk enthält 18, davon 9 doppelseitige Graphiken (22 Exemplare). Auch die eigenen Editionen von Rensch in seiner Andante Handpresse (Berlin) sind immer erfindungsreich gestaltet und sorgfältig gedruckt.

Sehr einfallsreich im Spiel mit Farben und Materialien ist das Schaffen von Barbara Beisinghoff (Dreieich), die ja den Pirckheimern vom Eltviller Treffen im Jahre 2000 her bestens bekannt ist. Sie erfindet zauberhafte graphische Gestalten und in Zusammenarbeit mit Johannes Follmer vom Museum Papiermühle Homburg vielförmige und vielformatige Wasserzeichen. Das führte zum Buch Der Engel ist ein Wasserzeichen mit 24 Farbradierungen und 16 Wasserzeichen (26 Exemplare). Das Buch Narziss und Echo bietet 16 Wasserzeichen und eine Original-Zeichnung (8 Exemplare). Auch Thomas Günther zeigte in seiner Edition Galerie auf Zeit (Berlin) vorzügliche (teils unikate) Künstlerbücher mit hohem künstlerischen Anspruch und in handwerklich sauberer Gestaltung. Bei den vorgenannten Pressen geht es immer um kleine Auflagen in hochwertiger Verarbeitung. Entsprechend muß dann auch die Preisgestaltung sein. Anders konzipiert sind zum Beispiel die Drucke bei der nun seit vier Jahrzehnten präsenten Hertenstein-Presse aus Pforzheim. Axel Hertenstein legt Wert darauf, daß seine „Geschöpfe“ unters Volk kommen. Seine Bücher sollen für viele Sammler erschwinglich sein. So haben seine mit phantasievollen farbigen Linolschnitten illustrierten Bücher Auflagen von 80 bis 150 Exemplaren. Manche der sonst noch zu bewundernden künstlerischen Schöpfungen auf dieser Messe gehörten – auch wenn Graphik oder Typographie einbezogen waren – in den Bereich Kunstobjekte. Bei einer so breiten Streuung von Kunst und Kunsthandwerk war die hohe Besucherzahl verständlich.

V. O. Stomps-Preisträger sind in diesem Jahr das Ehepaar Susanne Melchert und Jürgen Wölbing von der Edition Kunsthaus hinter den Zäunen (Schöneck-Büdesheim) sowie Thomas Siemon von der Edition carpe plumbum (Leipzig) für die Zeitschrift plumbum.

Ferdinand Puhe


Gotthilf Weisstein und seine Bibliothek.
Bei der Gründung des BBA am 12. Januar 1905 wurde ein erster Vorstand gewählt, bestehend aus Fedor von Zobeltitz als Vorsitzendem, Gotthilf Weisstein als Stellvertreter, Martin Breslauer als Schatzmeister und dem Verlagsbuchhändler Ernst Frensdorff als Schriftführer. Während Zobeltitz und Breslauer auch heute noch allen Bibliophilen bekannt sind, wissen selbst die Mitglieder des BBA von Weisstein (1852-1907) eigentlich nur, daß seine große Bibliothek nach seinem Tode in zwei umfangreichen Bänden katalogisiert wurde, die sein Bruder dem BBA widmete.

Der Vortrag, der am 21. Mai, dem 100. Todestag Weissteins, stattfand, schloß diese Wissenslücke: Weisstein war Journalist, Schriftsteller und Bibliophile. Er stammte aus begütertem jüdischem Hause, studierte Philologie und Philosophie und arbeitete dann für das Feuilleton des Berliner Tageblatts und der National-Zeitung.

Ullrich Goerdten hatte sich die Aufgabe gestellt, Spuren von Weissteins literarischem Schaffen aufzufinden und neu zu publizieren. Die Probleme sind vorstellbar: Da Weisstein ausschließlich in Zeitungen schrieb, haben Papierzerfall, Platzmangel und Interesselosigkeit dafür gesorgt, daß Originaldokumente nur noch sehr lückenhaft aufzufinden sind. Die Arbeit mit Mikrofilmen wiederum wird zum augenquälenden Glücksspiel, zumal Verweise natürlich fehlen. Diesen Schwierigkeiten trotzend, machte Goerdten bedeutende Funde, die er jetzt in zwei Broschüren herausgegeben hat. Die Heiteren Episoden aus der Geschichte des Theaterzettels können den Unterzeichner zwar nicht begeistern, dieser neckische Humor ist mir fremd. Aber die Berichte aus der Bücherwelt, eine Sammlung einschlägiger Aufsätze aus der National-Zeitung, sind als Quellen für die Geschichte des BBA von bedeutendem Wert. Die ersten BBA-Sitzungen sind von keinem anderen so genau und anschaulich beschrieben worden wie von Weisstein. Darin liegt generell sein Verdienst: Er war kein großer Schriftsteller, aber ein unbestechlicher Zeitzeuge, der speziell die bibliophile Welt um 1900 festhielt.

Zu seinem Gedenken beschenkte der Referent die BBA-Mitglieder mit den von ihm herausgegebenen Broschüren. Interessenten erhalten sie für je 12 Euro direkt bei ihm: goerdten@arcor.de.

Bernd Illigner

Ein Abend des Freundeskreises Eva Johanna Rubin. Lieblingsstücke führten die Teilnehmer des Freundeskreises am 26. April im Lessingsaal der Berliner Staatsbibliothek zusammen. In lockerer Runde wurden Erinnerungen und Erfahrungen ausgetauscht, so zu einer mitgebrachten humorvollen Froschzeichnung (einst einem Freund, dem „Frosch-Sammler“ Carlos Varas Vidal, gewidmet und geschenkt) und einer handkolorierten Henriette Fischhäuser, einer Strichätzung zu dem Rubinschen Traummärchen Sag mal, wo ist Tinke Tunk? mit freundlicher Widmung an Ursula Lang. Auch ein sehr persönlicher handschriftlicher Brief vom Oktober 1984 mit Verweis auf die einsame Arbeitssituation und den Wert freundlicher Reaktionen von „außen“ an Ursula Lang wurde vorgelesen und zur Ansicht herumgereicht.

Im Mittelpunkt aber standen zwei Rubin-Bücher. 1973 war im Kinderbuchverlag Berlin das Zaubermärchen Die Gärten von Dorr des Niederländers Paul Biegel erschienen, mit reizvollem farbigem Einband und schönen adäquaten Schwarzweiß-Illustrationen von Eva Johanna Rubin. Leise und einfühlsam geben sie in Vignetten und Vollbildern den verwunschenen Figuren und Situationen Gesicht und Atmosphäre. Einem lang gehegten Wunsch der Künstlerin Rechnung tragend, konnte Carola Pohlmann den bibliophilen Band: Fjodor Dostojewski, Die Sanfte, mit den erstmals veröffentlichten farbigen Collagen von Rubin vorstellen, jüngstes Ergebnis der Arbeit des Freundeskreises in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Schauß. Dieses Buch, das ganz sicher seine Liebhaber finden wird, kann, wie auch der Faksimile-Band Der bunte Garten, gegen eine Spende erworben werden. (Ansprechpartnerin: Carola Pohlmann, Tel. 030 / 266 1404.)

Erfreut nahmen die Versammelten zur Kenntnis, daß vom 1. Dezember 2007 bis 17. Februar 2008, eingerichtet und betreut von der Berliner Sammlerin Gretel Bouchette, in der Burg Beeskow die Ausstellung Die Märchen- und Bilderwelten der Eva Johanna Rubin gezeigt wird. Die Pirckheimer- und anderen Bücherfreunde sind herzlich eingeladen. Das nächste Treffen des Freundeskreises findet am 22. November 2007, 18.00 Uhr, im Lesesaal der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek statt. Thema: Tierisches bei Eva Johanna Rubin. Gäste sind willkommen.

U. Lang

Franz Mon zu Gast in Annaberg-Buchholz. Die Ausstellung Das Wort auf der Zunge. Eine Hommage an Carlfriedrich Claus, die am 13.April im „Studienraum Carlfriedrich Claus“ in Anwesenheit des 81jährigen Franz Mon eröffnet wurde, reizte zu einem Wochenendausflug ins Erzgebirge. Franz Mon stellte aus eigenem Besitz Visuelle Poesie vor, im wesentlichen seine jahrzehntelangen Beziehungen zu dem Annaberger Eremiten Claus dokumentierend. Diesen Akzent setzte er auch in seinem resümierenden einführenden Vortrag, immer wieder die Singularität des Freundes (das utopische Element bei Claus!) ins Licht rückend, aber auch parallele wechselseitige Anregungen und Erkundungen (Schreibmaschinentexte, Vibrationstexte, akustische Experimente, Essayistisches …).

Bereits in den fünfziger Jahren hatte Franz Mon begonnen, seine Arbeiten in verbale, visuelle und akustische Texte zu verzweigen. Zu sehen waren in Annaberg Collagen, vielfältig visualisierte Poesien, und in Vitrinen auch Texte und Bücher, zum Beispiel Maus im Mehl, ein Objektbuch mit eliminierten Lettern aus den sechziger Jahren oder der Handpressendruck einsilbrige eingriffe von 1994, dem ein Brief von Claus an Mon zugeordnet war, in dem er die künstlerischen Eigenheiten des Textwerkes akribisch aufspürt. Ein schönes Beispiel für die herzliche Verbundenheit der Freunde und ihren geistigen Austausch. Das in Annaberg versammelte zahlreiche Publikum schaute besonnen und hörte interessiert zu. Brigitta Milde, die Nachlaßbetreuerin des Werkes von Claus in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz, hatte mit ihrer Laudatio auf Franz Mon vorzüglich eingestimmt. Dessen Collagen und Textbilder, wie auch die Sprachblätter von Claus, senden nach wie vor aufstörende Impulse in den Mainstream, in Annaberg war das am Eröffnungstag erstaunlich intensiv und genußreich zu erleben.

Am 14. April, dem Folgetag, las Franz Mon im Kunstkeller des Pirckheimer-Freundes Jörg Seifert eigene Texte. Den eindrucksvollen passenden Rahmen gab hier eine Ausstellung mit den Blättern der Mappe Erinnerung an Licht (für Klaus Sobolewski), die als DUO-Edition 2006 vom Kunstkeller herausgegeben wurde und zwölf Arbeiten, unter anderen von Frank Maibier, Osmar Osten, Jörg Seifert und von Klaus Sobolewski selbst, enthält.

Seit kurzem besteht übrigens ein Klaus-Sobolewski-Archiv im Kunstkeller Annaberg, das sich zum Ziel gesetzt hat, das bildnerische und poetische Werk des Autodidakten zu sammeln und ins öffentliche Bewußtsein zu tragen. Das Archiv schöpft aus umfangreichem Material der Sammlung sächsischer Kunst des Kunstkellers und weist als Bestand bereits Graphik, Mischtechniken, Ölbilder, Aquarelle, Briefe, Tonbandtexte und Mail Art-Material aus den achtziger Jahren auf. Das Archiv steht als Leihgeber für Ausstellungen jederzeit zur Verfügung und ist bestrebt, seine Sammlung stetig zu vervollständigen.

Der bibliophile Band Das Wort auf der Zunge, dem der Ausstellungstitel im Studienraum entlehnt ist, von Claus konzipiert mit eigenen Sprachblättern und Texten von Franz Mon, bei Janus press von Gerhard Wolf 1991 erschienen, kann in Restexemplaren im Kunstkeller noch erworben werden. Ich besitze ihn mit Signaturen beider Autoren seit der Buchpremiere im Berliner Marstall am 13. Dezember 1991.

Ursula Lang

Ein Druck von Johannes Grützke und Christoph Haupt im Germanischen Nationalmuseum. Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg (GNM) ist seit 2003 im Besitz der renommierten Otto Rohse Presse (Hamburg). Die schönen Schriften und vorzüglichen Pressen sind wie eine Verpflichtung, den bibliophilen Druck auch im GNM zu pflegen. Der Bibliothekar des GNM, Dr. Johannes Pommeranz, hat als ersten Druck einer neuen Reihe von Drucken mit Originalgraphiken das Künstlerbuch China. Episoden aus der Geschichte angeregt und betreut. Für die Texte und Illustrationen konnte er den Kokoschka-Schüler Johannes Grützke und den Nürnberger Graphiker Christoph Haupt gewinnen. Beide Künstler sind intime Chinakenner. In loser Folge werden in ihrem Buch amüsante, skurrile und nachdenkliche Geschichten und Anekdoten aus Geschichte und Gegenwart des unvergleichlichen Reichs der Mitte dargeboten. Den besonderen Reiz dieses Buches vermitteln die 20 zum Teil ganzseitigen farbigen Linolschnitte, die viel Esprit und ausgereiftes handwerkliches Können zeigen. Die Illustrationen sind eine gekonnte Adaption der populären japanischen Mangas (Comics). Das Buch wurde in der Druckwerkstatt des GNM (ehemals Otto Rohse Presse) gedruckt. Der geschmackvolle, mattweiße Pappeinband (natürlich im Schuber) mit hellrotem Vorsatz wurde von Simone Lorenz in der hauseigenen Buchbinderei gestaltet. Das Buch kann bei Dr. Johannes Pommeranz, GNM, Am Kornmarkt 1, 90402 Nürnberg, bestellt werden.

Johannes Grützke und Christoph Haupt: China. Episoden aus der Geschichte. Mit 20 farb. Linolschnitten. Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum, 2006. 2°, 36 S. Aufl. 130 Expl., davon 100 für den Handel. Preis 290 Euro. (= Edition GNM, Bd. 1.)

Werner Grebe

Där Mansfäller Struwwelpeter. Deutschlands am häufigsten adaptiertes Kinderbuch hat ein neues Kind bekommen – einen Struwwelpeter in Mansfelder Mundart. Zum Jubiläum 150 Jahre Struwwelpeter 1994 hatte es eine ganze Reihe neuer Struwwelpeter-Ausgaben gegeben. Illustratoren wie F. W. Bernstein und Manfred Bofinger (Struwwelpeter als Skinhead) hatten neue Bilder zu alten Texten geschaffen, Steffen Mensching neue Texte zu den alten Bildern. Besonders originell war eine Struwwelpaula, gemeinsam geschaffen von den Karikaturistinnen Renate Alf, Barbara Henniger, HOGLI, Ute Krause, Cleo-Petra Kurze, Marie Marcks. Übersetzungen des Hoffmannschen Klassikers gibt es zuhauf, darunter eine lateinische Ausgabe Petrulus Hirrutus, die immer wieder aufgelegt wird. Amüsant sind auch die zahlreichen Übertragungen in deutsche Mundarten. Zu dieser Gruppe der Struwwel-Ausgaben gesellt sich die Neuerscheinung: Där Mansfäller Schtruwwelpeter odder Orjinälle Jeschichten un putzje Biller. Nach dem Original von Heinrich Hoffmann nacherzählt in Mansfelder Mundart und mit einem Nachwort von Edelgard F. Trinkwitz. Halle/S.: Mitteldeutscher Verlag, 2007. 63 S. Br. Kl.-8°. 6,90 Euro. ISBN 3-89812-416-9. Die Nachdichterin wurde in Halle geboren und erlernte die Muttersprache im Mansfeldischen, wo sie die ersten zehn Jahre aufgewachsen ist. Seither in der Diaspora lebend (derzeit in Hamburg), ergeht es ihr wie weiland Heinrich Heine im Exil, dem seltsam zu Mute wurde, wenn er die deutsche Sprache wieder vernahm. Frucht dieses Trennungsschmerzes ist der Mansfäller Schtruwwelpeter. Das Bilderbuch läuft ab wie im Original. Es beginnt: „Nu kuckt ämma, hieh sähter / Pfui Deiwel, dän Schtruwwelpeter!“ Und endet mit der Geschichte vun fliechenden Rowert: „Wenn där Rähn zer Ärde jorrscht, / Där Schtorm heilt dorch Fäld un Forscht …“ Für die sprachunkundigen Fremden wie die nachhilfebedürftigen Einheimischen ist dem Buch im Anhang ein Glossar beigegeben. Die Bilder des Originals sind etwas bläßlich in Schwarzweiß reproduziert. Der Gestalter Björn Raupach hat immerhin ein reizvolles Umschlagbild beigesteuert: der Struwwelpeter in Bergmannskluft, darauf anspielend, daß das Mansfelder Land jahrhundertelang vom Kupfer- und Kalibergbau gelebt hat. Druck und Bindung sind sehr bescheiden, doch darüber wird der Struwwelpeter-Sammler bei dem geringen Preis hinwegsehen.

C. W.

Bibliotheksmagazin. So lautet der Titel der im vergangenen Jahr dreimal erschienenen neuen Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin. Sie berichten aus der größten wissenschaftlichen Universalbibliothek Deutschlands, die einen Bestand von über zehn Millionen gedruckten Bücher, einzigartige Sammlungen aus dem Bereich der Handschriften, Nachlässe, Musikautographen und Landkarten und umfangreiche neue elektronische Angebote beherbergt : „Historisches und Innovatives, Nebensächliches und Fundamentales, Fakten und Essays, Aktuelles und solches, das immer schon einmal mitgeteilt werden sollte“, so die Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf. Der Bücherfreund kommt in dieser vorzüglich gestalteten Zeitschrift voll auf seine Kosten, in erster Linie durch ausführliche Berichte über die Schätze der Bibliothek einschließlich deren öffentliche Präsentation, Erschließung und Erhaltung. Zu den Themen gehören die Koreasammlung, die Aldinensammlung (erst kürzlich durch eine opulente Veröffentlichung dem Publikum vorgestellt, vgl. Marginalien 2006, H. 182, S 75-77) und die Sammlung Kriegsflugblätter des 20. Jahrhunderts, der Nachlaß von Alexander von Humboldt, das Holzmindische Wochenblatt (1785-1792) als ein Beispiel kooperativer Erwerbung, Erhaltung und Vermittlung sowie Eindrücke von dem Besuch von Kinderbuchauktionen. Ab 2007 ist aus diesem wundervollen und prall mit Informationen gefüllten Kleinod ein gemeinsames Bibliotheksmagazin der Staatsbibliotheken in Berlin und München geworden, basierend auf einem Kooperationsabkommen beider Bibliotheken und begrüßt von dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Ob der im Kooperationsabkommen propagierte strategische Schulterschluß auch auf eine Publikumszeitschrift übertragen werden kann, bleibt abzuwarten, vom Rezensenten wird dies bezweifelt.

Dieter Schmidmaier

Virtuelle Bibliographie deutscher Almanache 1770-1870. Unter www.musenalm.de entsteht eine Bibliographie deutscher Almanache und Taschenbücher für den Zeitraum 1770 bis 1870. Das Vorhaben wird von der Theodor Springmann Stiftung betrieben und greift zunächst auf deren umfangreichen Bestand zurück, später sind die Bestände anderer Bibliotheken vorgesehen. Zuerst werden die poetischen Musenalmanache und literarisch unterhaltenden Taschenbücher aufgenommen. Ihre Epoche begann in Deutschland um 1770 und endete gegen 1848. Laut Mitteilung der Verantwortlichen auf der Startseite von www.musenalm.de vom 12. März 2007 sind bisher 604 Einzelbände von über 80 Reihen mit über 48 035 Datensätzen und über 6500 Vollbildern erfaßt worden. Auf längere Sicht sollen alle periodisch angelegten Almanache und Taschenbücher des 18. und 19. Jahrhunderts aufgenommen werden. Wer sich über die von Bücherfreunden gern gesammelten Almanache und Taschenbücher näher informieren will, lese den Beitrag von Felicitas Marwinski Sie schrieben und lectürten sehr... Die Almanache und ihr Lesepublikum zwischen 1770 und 1830 (Marginalien, H. 55, 1974, S. 51-71).

Dieter Schmidmaier

Ein Hauch der alten Zeit – das Nicolaihaus in Berlin. Im Zentrum Berlins, versteckt hinter dem Staatsratsgebäude am Schloßplatz, liegt die ruhige Brüderstraße mit einigen bis heute erhalten gebliebenen alten Bürgerhäusern. Über das wohl bekannteste und kulturhistorisch bedeutendste von ihnen ist jetzt ein Buch erschienen, das dazu beitragen könnte, einem ansehnlichen und wichtigen Gebäude Berlins zu mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu verhelfen: Marlies Ebert, Uwe Hecker, Das Nicolaihaus Brüderstraße 13 in Berlin. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt Berlin. Stiftung Stadtmuseum Berlin. Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 2006. 92 S., geb., gr-8°. 14,90 Euro. Ein Vorwort des gerade auch uns Pirckheimern wohl bekannten Hüters der Tradition der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung Verlegers Dieter Beuermann leitet den gediegen und ansprechend gestalteten und reich illustrierten Band ein. Die beiden Autoren geben dann einen Abriß der Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudes, dem eine Reihe von monographischen Porträts seiner wichtigsten Eigentümer, Bewohner und Gäste folgt. Hierzu gehören der „Patriotische Kaufmann“ Johann Ernst Gotzkowsky, die Familien Nicolai und Parthey, der Baumeister Carl Friedrich Zelter, der das Haus für Nicolai umbaute und dem Hof sein bis heute bewahrtes idyllisches Ambiente gab, das unzertrennliche Schriftsteller- und Dichterpaar Elisa von der Recke und Christoph August Tiedge, die Familie Körner und Stock und der Prediger und Schleiermacher-Freund Ludwig Jonas, dessen zwölf Kinder in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts das Haus mit lärmendem Leben erfüllten.

Die zentrale Gestalt aber bleibt der Buchhändler, Verleger, Schriftsteller und Kritiker Friedrich Nicolai, der das Haus von 1787 bis 1811 zum Zentrum der Berliner Aufklärung werden ließ. Im Geiste seiner verstorbenen Freunde Moses Mendelssohn und Lessing schickte er von hier aus seine Allgemeine Deutsche Bibliothek in die Welt und empfing in Berlin weilende Besucher. Seine oft gerühmte Gastfreundschaft bewies er in vielen Abendgesellschaften und Hauskonzerten. Das gesellige Leben und familiäre Wohnen im Hause schildern im Buch zitierte Zeitgenossen, besonders anschaulich Gustav Parthey, der Enkel Nicolais, dessen Erinnerungsbuch Das Haus in der Brüderstraße zuletzt 1955 erschien. Ein eigenes Kapitel gibt gedrängt die wechselvolle Geschichte der Nicolaischen Verlags- und Sortimentsbuchhandlung bis zur Gegenwart wieder, ein weiteres schildert kurz das Schicksal des Lessing-Museums, das sich von 1910 bis 1936 im Nicolaihaus befand.

Heute nun steht das weitläufige Gebäude mit seinen Seitenflügeln und Quergebäude der Stiftung Stadtmuseum Berlin zur Verfügung, die es für gelegentliche Sonderausstellungen und Veranstaltungen nutzt. Die Generaldirektorin Dr. Franziska Nentwig gibt in ihrem Nachwort der Hoffnung Ausdruck, daß für die Zukunft eine der historischen Bedeutung dieses Hauses entsprechende Nutzung gefunden wird.

Konrad Hawlitzki

Burg der Bücher. Die mittelalterliche Bischofsresidenz im Hohen Fläming, die Burg Ziesar, enthält ergänzend zu dem 2005 gegründeten Museum für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte im kommenden Jahr eine Forschungsbibliothek mit mehr als 55 000 Bänden. Dafür geht die Bibliothek des ehemaligen Sprachkonvikts der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz als Dauerleihgabe zur öffentlichen Nutzung an das Museum in Ziesar. Die Bibliothek war ursprünglich ein wichtiger Bestandteil der Theologieausbildung in der DDR. Ihre Anfänge reichen in das Jahr 1953 zurück, als das Sprachenkonvikt Nebenstelle der Kirchlichen Hochschule Zehlendorf war. Später wurde im Konvikt unter dem Begriff „Kirchliche Hochschule“ ein theologisches Vollstudium eingerichtet. Als diese Einrichtung 1993 mit der Theologischen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität zusammengelegt wurde, kamen die Bibliotheksbestände in ein Depot. Museum und Bibliothek sollen zur Forschungsstätte für die Beschäftigung mit mittelalterlicher Kirchen- und Landeskulturgeschichte ausgebaut werden. Benutzer werden Wissenschaftler, Pfarrer, Lehrer, Schüler und Buch- und Bibliothekswissenschaftler sein. Um die Bestände fachgerecht unterzubringen, werden ehemalige Wirtschaftsgebäude auf der Burg zur Bibliothek umgebaut. Journalisten bezeichnen die Burg Ziesar als „Burg der Bücher“.

Dieter Schmidmaier

Die Bibliothek der Gehe-Stiftung in Dresden. 1835 gründete der Kaufmann Franz Ludwig Gehe (1810-1882) einen pharmazeutischen Großhandel, die Gehe & Co. 1903 wurde das Unternehmen zur Aktiengesellschaft. Aus der späteren GEHE AG wurde 2003 die Celesio AG. Sitz der Konzernzentrale ist Stuttgart. Das deutsche Tochterunternehmen GEHE Pharma Handel GmbH agiert am Gründungsstandort Dresden. Franz Ludwig Gehe verfügte testamentarisch die Gründung einer Stiftung zur Förderung der Ausbildung von berufstätigen Männern und zur Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben, die 1883 ihre Arbeit aufnahm und die zwei Jahre später um eine staatswissenschaftliche Bibliothek ergänzt wurde. Konstantin Hermann, der uns erst kürzlich einen Überblick über die Geschichte des Dresdner Buchdrucks verschaffte (vgl. Marginalien, H. 185, 2007), hat sich der wechselvollen Geschichte dieser Einrichtung angenommen: Konstantin Hermann: Die Bibliothek der Gehe-Stiftung in Dresden: eine wissenschaftliche Allgemeinbibliothek in privater und kommunaler Trägerschaft. Dresden: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, 2006. 184 S., mit Abb. Br. 8°. 7 Euro. ISBN 3-910005-33-0. Der Autor zeichnet in einer beispielgebenden Forschungsarbeit die Entwicklung der kaum bekannten, für Dresden bedeutsamen Bibliothek von den Anfängen im Jahr 1885 bis zu ihrer Auflösung nach dem Zweiten Weltkrieg minutiös nach. Die Bibliothek fand besonders in den ersten fünfzig Jahren großen Zuspruch, sollte sie doch die Lücke schließen, die in der Literaturversorgung der Dresdner Bevölkerung zwischen der Königlichen öffentlichen Bibliothek, der Bibliothek der Technischen Bildungsanstalt und den öffentlichen Bibliotheken bestand. In der Wirtschaftskrise konnte die Bibliothek 1923 nur durch die Übernahme in die Stadtbibliothek gerettet werden. Der Nationalsozialismus und seine Folgen, insbesondere der Bombenangriff am 14. Februar 1945, fügten der Bibliothek schwere Schäden zu. Das endgültige Aus kam durch die von den Dresdner Stadtverordneten 1951 beschlossene Auflösung der Stadtbibliothek. Die Restbestände der Bibliothek der Gehe-Stiftung wurden verteilt und verstreut und finden sich heute unter anderem in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek – und in Privathand. Die Suche nach Büchern mit dem Stempel „Bibliothek Gehe & Co.“ allerdings ist mühsam. „So zeugen die wenigen Spuren von einer großen Sammlung, die für mehrere Jahrzehnte eine große Bedeutung für die Bildung der Dresdner Bevölkerung hatte“ (S. 107). Ein kleiner Appell auch an die Pirckheimer-Freunde zur Mitfahndung.

Dieter Schmidmaier

Ein Katalog zur Buchillustration im 20. Jahrhundert aus Köln. Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln hat wiederholt ihr Interesse an alter und neuer Buchkunst bewiesen. So erschien 1995 der von Wolfgang Schmitz und Gunter Quarg herausgegebene Katalog Deutsche Buchkunst im 20. Jahrhundert. Anläßlich einer Ausstellung im vergangenen Jahr wurde nun ergänzend ein neuer Katalog veröffentlicht, der sich ausschließlich auf die Kunst der Illustration beschränkt: Gernot Gabel, Deutsche Buchkünstler des 20. Jahrhunderts illustrieren deutsche Literatur. Köln: Universitäts- und Stadtbibliothek, 2006. 224 S., mit ca. 100 Abb. Ln., gr.-8°. 20 Euro. ISBN 3-931596-37-0. Autor und Ausstellungskurator ist der langjährige Stellvertretende Universitätsdirektor, der die ausgestellten Bücher privat gesammelt und im Zusammenhang mit der Ausstellung der Bibliothek geschenkt hat. Gabel konzentriert sich auf allgemein zugängliche Bücher, die von jedermann antiquarisch erworben werden können, während er Pressendrucke und limitierte Auflagen weitgehend ausklammert. Ziel ist es, einen Überblick über die wichtigsten Illustratoren des Jahrhunderts zu schaffen. Gabel beschränkt sich dabei auf 50 Protagonisten, wohl wissend, daß mancher wichtige Namen fehlt und vor allem die jüngere Szene unberücksichtigt bleiben muß. Seine geschichtlich geordnete Namensliste reicht von Max Liebermann, Ludwig von Hoffmann und Thomas Theodor Heine bis zu Heinz Zander und Roswitha Quadflieg. Das Buch besteht neben einer Einleitung ausschließlich aus Künstlerporträts: Nach biographischen Notizen, einer Einordnung in die Kunstgeschichte und Literaturhinweisen folgen in der Regel zwei ausgewählte Werke mit Inhaltsangaben zum Text und einer leider manchmal zu knappen Charakteristik der Illustrationen. Zu jedem Buch gibt es mindestens eine ganzseitige Abbildung, die allerdings nicht immer hinreichend gut reproduziert werden konnte. Alles in allem erhält der Bücherfreund mit dem Katalog ein hilfreiches Nachschlagewerk und eine interessante Anregung, über den Kanon der Buchillustration im 20. Jahrhundert nachzudenken.

C. W.

Geschichtsbilder von Hubertus Giebe. Im vorletzten Heft der Marginalien hat Dieter Hoffmann Hubertus Giebe als Illustrator und Interpret von Literatur vorgestellt. Im Text wurde auf die vielen anderen Facetten hingewiesen, die das Werk des Dresdner Künstlers und Graphikers hat. Soeben erschien ein neuer Katalog, der sich mit einem bislang so nicht beschriebenen Kapitel beschäftigt: Hubertus Giebe. Geschichtsbilder. Text von Dieter Hoffmann. Mit 21 meist ganz- und doppelseitigen Farbredproduktionen. Dresden: Giebe, 2007. 47 S. Br. 4°. 20 Euro. ISBN 978-00-021317-5. Darin wird die jahrzehntelange Auseinandersetzung Giebes mit der Zeitgeschichte dokumentiert und interpretiert. Krieg, Diktatur, Widerstand gegen das „Dritte Reich“ und Depravation der Konsumgesellschaft sind einige markante Bildthemen. Nicht zufällig sind manche der großformatigen Ölbilder durch literarische Werke wie Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss angeregt oder werden doch durch literarische Figuren wie den immer wiederkehrenden Virtuosen der Blechtrommel belebt.

Hubertus Giebe (Herkulesstraße 4, 01277 Dresden) hat den Pirckheimer-Freunden und anderen Interessenten eine Anzahl von älteren Katalogen, teilweise signiert, zum Kauf zur Verfügung gestellt. Eine Liste kann beim Vorstand angefordert werden.