Redaktionsschluss 4. Oktober 2007

Hans-Meid-Preise 2007
Jacky Gleich in Rangsdorf
Die Buchkünstlerin Katrin Prinich-Heutzenröder in Heiligenstadt
Initialmalerei und Kalligraphie von Linde Kauert und Heinz Hellmis
Spurensuche in Europas Bibliotheken
Theater in Folio und Oktav. Bühnengeschichte als Sammelgebiet
Zimelien aus Bibliothek und Bildarchiv des Staatlichen Instituts
     für Musikforschung

Publikationen der Bauakademie zu Architektur und bildender Kunst
Ich wollt, ich wär ein Eskimo
Leibniz-Briefwechsel wird Weltdokumentenerbe
Bobrowski in der Galerie Schwarz und Weiss
Exlibris aus der Sammlung Paul Heinicke
Die Tschechische Bibliothek
Wehre den Anfängen! Oettingers Handschriftenverkauf
Der Nachlaß des Schriftstellers Rudolf G. Binding
Klassische Trouvaillen – Die Bibliotheca Anna Amalia
Jahrmärkte auf historischen Postkarten
Impressionen von der Frankfurter Buchmesse
Lothar Sell – Holzschnitt Kalender 2008
Pressendruck der Pirckheimer-Gesellschaft

 

 


 

Hans-Meid-Preise 2007. Die Jury Hans-Meid-Stiftung hat in diesem Jahr eine geradezu kühne Entscheidung getroffen. Der Hans-Meid-Preis für Buchillustration 2007, dotiert mit 10 000 Euro, geht an den noch in der Ausbildung befindlichen Tobias Teschner aus Blankenburg. „Unter 140 Bewerbungen ist T. Teschner mit besonders akribisch und grafisch hochdifferenzierten Lithografien, Bleistiftzeichnungen und Linolschnitten aufgefallen. Er ist zwar noch Student der Hochschule Burg Giebichenstein, Halle, und mit 23 Jahren der bislang jüngste Preisträger, aber mit Illustrationen u.a. zu E. Jünger, G. Trakl und eigenen grotesken Texten, die atmosphärisch dicht, surreal und eindringlich gestaltet sind, hat er die Jury sehr beeindruckt“, heißt es in der Begründung der Stiftung. Förderpreise (1500 Euro) erhalten Claudia Berg (Halle/S.) und Nadine Respondek-Tschersich (Leipzig). „Berg (Jg. 76, Studium in Halle) hat vor allem mit Radierungen zu J. Conrad, die intensiv und ausdrucksstark u.a. die Doppelbödigkeit in Herz der Finsternis nachzeichnen (erschienen bei Büchergilde Gutenberg 2007), die Jury überzeugt. Ebenso differenziert, wenn auch in ihren Buntstiftzeichnungen z.B. zu F. Dostojewskij, Der ewige Ehemann (demnächst bei der Büchergilde Gutenberg), körperlicher und farbiger, hat sich N. Respondek-Tschersich (Jg. 76, Studium in Leipzig) vorgestellt und ihre ausgezeichnete Gestaltungskompetenz gezeigt.“ Ergänzt werden kann, daß die Pirckheimer-Gesellschaft gerade mit Claudia Berg einen originalgraphischen Volker-Braun-Druck publiziert hat.
Keine Überraschung, wenngleich wohlverdient, ist die Vergabe der bedeutendsten Auszeichnung, der nur alle zwei Jahre verliehenen Hans-Meid-Medaille, die für sein Lebenswerk Hans Ticha erhält. „Mit seiner Vorliebe für piktogrammähnliche Verknappungen sucht H. Ticha eine formale Annäherung der Illustration an typografische Zeichen und schafft auch unter Einbezug aktueller Trivialkunst eine ganz eigene Bildwelt in einem Gesamtkonzept von Text, Typografie und Grafik“, heißt es in der Begründung.

 Preise der Hans-Meid-Stiftung - 2007

 

Buchkunst von Eckhard Froeschlin. Eine Ausstellung zur zeitgenössischen Buchkunst, die zunächst im Limburger Diözesanmuseum unterhalb des vieltürmigen romanischen Domes zu sehen war, zeigte vom 11. Oktober bis zum 2. Dezember das Dommuseum Frankfurt/Main. Eckhard Froeschlin präsentierte Handpressendrucke, Malerbücher, Mappengraphik und ra-dierte Dichterporträts in Lebensgröße. Froeschlin betreibt zusammen mit der Künstlerin Anne Büssow die EDITION SCHWARZE SEITE in Frankenhardt. Unübersehbar dekorativ auf einem handgearbeiteten Lesepult aufgeschlagen, lag die neueste Schöpfung von Eckhard Froeschlin, Sieben auf einen Streich, sieben Märchen der Brüder Grimm. Das 78 Seiten umfassende Buch mit sieben zwei- und dreiseitigen Farbradierungen und sieben Radiervignetten wurde im Li-notype-Bleisatz auf Bütten gedruckt (38 mal 29 cm) und in Leinen gebunden. Die Auflage beträgt 30 Exemplare. Beeindruckend in Gestaltung und Farbigkeit ist auch die Mappe Über-fahrt mit einem Text von Peter Weiss und sieben Farbradierungen (29 mal 39 cm) in einer Ganzleinenkassette (25 Exemplare). Im Mittelpunkt des graphischen Gestaltens dieses Künst-lers steht der Mensch. Das zeigen auch die illustrierten Texte in Lyrik und Prosa von Maura del Serra, Ezra Pound, Pablo Antonio Cuadra, Christoph Columbus, Antonin Artaud, Vincent van Gogh, Friedrich Nietzsche und Ruben Dario. Alle diese Bücher oder Mappenwerke in gutem Bleisatz sind mit Radierungen, zumeist farbig, versehen, welche den jeweiligen Inhalt kongenial ergänzen. Es entsteht sozusagen eine zweite Ebene der Schilderung. Gern nimmt Froeschlin Texte seiner Protagonisten mit in die Darstellung hinein, so vor allem bei den großformatigen Porträts von Jorge Luis Borges, Ezra Pound und Siegfried Kracauer. Die Künstlerbücher sind als Unikate natürlich handgeschrieben und mit Aquarellen und Gouachen geschmückt. Der vorzüglich gestaltete fadengeheftete Katalog mit guten Abbildungen enthält einen Aufsatz von August Heuser mit grundsätzlichen Anmerkungen zur Buchkunst sowie zum Werk von Eckhard Froeschlin. Weitere Hinweise findet man im Internet unter www.froeschlin-buessow.de.

Ferdinand Puhe

 

Jacky Gleich in Rangsdorf. Hier, in der Nähe Berlins, hat die bekannte und geschätzte Bilderbuchillustratorin, 1964 in Darmstadt geboren, seit 1965 Kindheit und Jugend verbracht. So war die Künstlerin, heute mit großer Familie in Mecklenburg lebend, quasi zu Hause, als sie bei der Eröffnung ihrer Ausstellung Humpelhexe und andere Kunst nicht nur für Kinder am 9. September im Kunstflügel Rangsdorf zu erleben war. Diese Galerie, die es durch kontinuierliche Ausstellungsvielfalt, durch Anspruch und Entdeckerfreude mit vergleichbaren Galerien in der Hauptstadt Berlin aufnehmen kann, wird für die Gedok Brandenburg (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V.) von Dr. Gerlinde Förster erfolgreich geführt.
Jacky Gleich war mit ihren Kindern gekommen. Die saßen mit anderen voller Erwartung im Publikum, als die Mutter in einer kleinen Performance humorvoll vorführte, wie mühsam und lustvoll zugleich Illustrationen entstehen, die dann so ganz leicht und schön im Buch erscheinen: Zuerst kommt Post, lose Textblätter sind das; erste Telefonate über technische Einzelheiten folgen; und dann die lange, lange Phase des Unentschiedenen. Papierkörbe füllen sich, viel Schokolade muß gegessen werden, bis endlich eine Idee zündet. Es folgen Vorzeichnungen auf Transparentpapier, das Layout entsteht in Handarbeit, Farbversuche geschehen auf Folien, die leicht zu korrigieren sind … Nicht nur die Kinder hatten ihr Vergnügen an den merkwürdigen Gesichtern, die die Künstlerin mal nachsinnend, mal heiter inspiriert, mal ganz ratlos und dann wieder rastlos bei der Arbeit zeigten.
Bislang liegen mehr als fünfzig Bilderbücher von Jacky Gleich vor, mit Texten von Brigitte Schär und Amelie Fried, von Bruno Blume und James Krüss, von Thomas Rosenlöcher …und immer wieder mit Märchentexten von Franz Fühmann. Sie arbeitet für Carlsen, für S. Fischer, für Kindermann, für Hanser und natürlich für Hinstorff. In 30 Ländern und in 15 Sprachen sind die Bilderbücher erschienen. 1995 hatte sie auf Anregung von Amelie Fried mit dem Illustrieren begonnen. Das geht doch nicht (Text von Brigitte Schär, München, Han-ser) war ihr erstes Buch, und schon für das zweite Hat Opa einen Anzug an? (Text von Amelie Fried, München, Hanser 1997) erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Viele ihrer Bilderbücher wurden mit Auszeichnungen geehrt: Die besten 7, Luchs, White Raven.
In Rangsdorf wurden Arbeiten zu fünf Büchern präsentiert: Ein richtig schöner Tag (Text von Bruno Blume, Carlsen 2001), Sei doch mal still (Text von Hanna Johansen, Hanser 2001), Mama ist groß wie ein Turm (Text von Brigitte Schär, Hanser 2001), Anna, genannt Humpelhexe (Text von Franz Fühmann, Hinstorff 2002), Die kleine Piratin (Text von Bruno Blume, S. Fischer 2004). Erlebbar wurden Ausdrucksvielfalt und Wandlungsfähigkeit der Handschrift, deren unverwechselbare Charakteristika und auch die Machart der Bilder. Jacky Gleich arbeitet mit Öl, Acryl, Pastellkreide und Farbstift, meist auf Folien, nutzt auch die Collage. Von Buch zu Buch überrascht sie mit kühnen Bildfindungen, scheut weder An- noch Ausschnitte, weder Drastik noch die überzeichnete Proportion, spielt mit variierenden Blickpunkten, mit wechselnden Größen- und Raumverhältnissen, mit Auf- und Untersichten. Geprägt ist diese bewegungsreiche, wirbelnde Bildsprache wohl auch vom Zeichentrickfilm. Jacky Gleich hat an der Filmhochschule Babelsberg Animation studiert, arbeitete lange für Kinderfilme des DDR-Fernsehens und führte von 1993 bis 97 gar ein eigenes Trickfilmstudio. Entwickelt sind alle Bildgestaltungen aus kindlicher Erfahrungs- und Phantasiewelt, da wird eben Mama mal groß wie ein Haus, und Doris Zauberbein führt die Polizei aus dem Storchennest hinters Licht …Und die Erwachsenen wirken ja tatsächlich manchmal wie seltsame Riesenmonster, nicht gerade schön anzuschauen, urkomisch und gelegentlich auch beängstigend. Oft knistert es in der Bilderwelt, aber komisch und respektvoll bleibt es immer, wenn Situationen und Beziehungen pointiert zugespitzt und Figuren mit groteskem Anflug gezeigt werden.
Alle diese Vorzüge der Jacky Gleich und eine klangvolle Farbigkeit sind erneut versammelt in dem bei Hinstorff jüngst erschienenen wunderschönen Märchenbuch Ein Sommernachtstraum, erzählt von Franz Fühmann nach Shakespeare. Es ist bereits das vierte Buch des „Dream-Teams Fühmann & Gleich“ und das fünfte, Das Wintermärchen nach Shakespeare, ist angekündigt. Die Zeit titelte zu Recht: Applaus! Applaus! Applaus!

Ursula Lang

 

Die Buchkünstlerin Katrin Prinich-Heutzenröder in Heiligenstadt. Ganz im Zeichen der Bilderwelten der Mühlhausener Künstlerin Katrin Prinich-Heutzenröder stand das Theodor-Storm-Museum in Heiligenstadt im letzten Quartal des Jahres 2007. Das alte Haus mit seinen Exponaten zu Storm und Heinrich Heine, die ja beide wichtige Lebensstationen im Hauptort des südlichen Eichsfeld verbrachten, bot das passende Ambiente für die grazilen graphischen Geschöpfe der Thüringer Künstlerin. Katrin Prinich-Heutzenröder, 1970 in Mühlhausen gebo-ren, studierte von 1990 bis 1996 bei Albrecht von Bodecker, Rolf Felix Müller und Karl-Georg Hirsch an der Leipziger Hochschule und erwarb ihr Diplom in der Fachrichtung Buchillustration und Graphik-Design. Einzelausstellungen ihrer Arbeiten fanden bereits in Mühlhausen, Dresden, Chemnitz sowie Edenkoben und Speyer statt. Beteiligt war sie an Ausstellungen in Berlin, Gotha, Bad Hersfeld, Fürstenfeldbruck und Erfurt. Mit ihrem Mann Jörg Herchenröder gründete sie in ihrem Heimat- und Wohnort die cochenille-presse. Im Jahre 2001 rief sie dort eine Jugendkunstschule ins Leben, an der sie auch unterrichtet.
Das Literaturmuseum „Theodor Storm“ zeigte nun Bücher und Bilder zu Texten verschiedener Schriftsteller, die in den letzten Jahren entstanden waren. Die früheste Arbeit der Künstlerin sind zarte Illustrationen zu einem Text von Frank Unfug unter dem Titel 100 Stei-ne (1996, 200 numerierte und signierte Exemplare). Der Dichter reflektiert in lyrischem Ich über die Dauer und die Vergänglichkeit alles Irdischen. Katrin Prinich setzt in ihren begleitenden Bildern aus einem filigranen Netz von Linien ohne jegliche Schwere ihre eigene künstlerische Wirklichkeit ins Bild, die nicht etwa als Erklärungen gelten sollen. 1999 entstanden Graphiken zu Das Gleichnis vom Hausherrn und dem Garten nach Hildegard von Bingen (200 Exemplare plus 30 mit zusätzlicher Lithographie). Auch hier geht es der Künstlerin nicht um die authentische Nähe zum Text, sondern eher um eine stimmige Begleitung zu den Aussagen der Mystikerin. Die Illustrationen zu den Büchern Du siehst mich an, voll Erde Deine Augen (2001, 99 Exemplare) und Mark Twain Die Ameise (2002, 99 Exemplare) zeigen ebenfalls eindringlich, daß die Illustration literarischer Texte für die Künstlerin als eine Konstante ihrer Arbeiten anzusehen ist.
Die Darstellungen greifen pflanzliche, florale und oft auch textile Strukturen auf und lassen zumeist einen sanften Windhauch spüren. Oft sind in die Graphiken, Holzschnitte, Lithos und Mischtechniken handschriftliche Texte eingewoben. Alles wirkt leicht und schwebend. Sehr sensibel verarbeitet Katrin Prinich Natureindrücke. Sie zeichnet Steine und Fische, die sich aus feinen Liniengespinsten entwickeln. Sie verfügt über ein großes Formenreservoir. Die Bücher der Presse zeichnen sich durch eine gute Typographie aus und sind sauber gedruckt. An den Wänden waren kongeniale zartfarbene Graphiken zu Texten von Storm zu sehen, die weniger illustrierend als vielmehr interpretierend wirkten.

Ferdinand Puhe

 

Initialmalerei und Kalligraphie von Linde Kauert und Heinz Hellmis. Linde Kauert, ge-boren 1953 in Rathenow, ist bis vor wenigen Jahren vor allem mit Malerei hervorgetreten, farbenfrohen, großformatigen Acrylbildern – häufig Gruppen von Figuren auf der Suche nach Gemeinsamkeit darstellend. Durch die Begegnung mit dem Buchgestalter Heinz Hellmis hat sie Freude am Büchermachen und am Illustrieren gefunden. Nach einigen kleinen Pilotprojekten, so einem Hölderlin-Heft, entschloß sie sich, unterstützt von Hellmis, einen eigenen Verlag, Edition Zwiefach, zu gründen. Ein für Bibliophile besonders attraktives Produkt stellt der Kalender für 2008 Monatsbilder. Unfrisierte Gedanken von Stanisław Jerzy Lec dar.

 

Linde Kauert, Heinz Hellmis - Kalender für 2008 Monatsbilder. Unfrisierte Gedanken von Stanisław Jerzy Lec

 

Seine Idee besteht darin, zwölf Bilder aus den Initialen der Monate zu entwickeln. Hellmis, der in seine Buchgestaltungen gern kalligraphische Elemente integriert, schrieb den Buchstaben des Monats und seine Nummer im Jahresablauf ohne Absprache auf ein großes Blatt Papier, dabei auf bekannte Antiqua-, Fraktur- und Kursivschriften zurückgreifend. Durch diese Minimalvorgaben ließ sich Linde Kauert zu teils kühnen Farbbildern anregen, die dem Buchstaben und dem Charakter des Monats gerecht werden. So bilden die Rundungen eines Fraktur-M den prallen Leib eines kühn dahinschreitenden Herrn in roten Hosen, der ebenso wie sein begleitendes Hündchen in Frühlingsgefühlen schwelgt.

 

Linde Kauert, Heinz Hellmis - Kalender für 2008 Monatsbilder. Monat März

 

 Hellmis hat dazu mit der Hand einen passenden Aphorismus des polnischen Dichters Lec geschrieben. Überraschend ist auch das Augustbild, auf dem das A zu einem verwegenen schnauzbärtigen, mit Äpfeln jonglierenden Lebemann ausgemalt ist. Der Kalender greift unverkennbar auf die Kunst der Initialmalerei zurück, wie sie die alten Illuminatoren geliebt haben. Der Offsetdruck im Format 34 mal 30 Zentimeter (ISBN 978-3-940408-01-3) ist mit einer Spiralbindung versehen und kostet 25 Euro. Ein von beiden Künstlern signiertes Exemplar kann beim Verlag (Elsgrabenweg 16, 13597 Berlin, lindekauert@freenet) bestellt werden.
Von gleicher malerischer Fabulierfreude zeugt das erste Kinderbuch des Verlages Die Geschichte von Frieder & Freulich von Linde Kauert, für das sie auf eine selbst geschriebene Geschichte um einen jungen Stier zurückgegriffen hat.

LINDE KAUERT -  Frieder und Freulich

 

LINDE KAUERT
Frieder & Freulich
E I N  B I L D E R B U C H
für große und kleine Leute
mit einer Nachbemerkung
von Frau Dr. Brigitte Hammer

Erstes Buch
der Edition Z W I E F A C H

Format 21 x 23 cm kaschierter Pb
Fadenheftung 28 Seiten
mit 12 zum Teil über 2 Seiten
gehende Farbtafeln und
2 Tonzeichnungen
Preis: 18,90 €
I S B N   978-3-940408-00-6   

Für den Kampf in der Arena bestimmt, bricht er aus der Bahn aus und verbrüdert sich mit der jungen Löwin, mit der er sich eigentlich zum Gaudi des Publikums zerfleischen soll. Entstanden ist so etwas wie eine Folge von kleinen Gemälden, bei denen virtuos die Gefühlswerte der Farben eingesetzt werden. Der illustrierte Pappband im Oktavformat (ISBN 978-3-940408-00-6) kostet 18,90 Euro. Auf der Homepage des Verlages www.linde-kauert.de sind weitere Angebote zu finden, so großformatige kalligraphische Blätter von Heinz Hellmis zum Thema Schrift.

C. W.

 

Spurensuche in Europas Bibliotheken. Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz lud im Frühsommer zu einer Ausstellung ein, die in einem Begleitheft dokumentiert wurde: Menschenräume. Der Zeichner Rolf Escher auf der Spurensuche in Europas Bibliotheken. Text von Birte Timmermann. Berlin: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, 2007. 23 S. (Beiträge aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; 26) Pp. 8° 3,90 Euro. ISBN 978-3-99053-146-8. Rolf Escher hat viele große und kleine, bekannte und weniger bekannte Bibliotheken der verschiedensten Art besucht und in ihnen gezeichnet. Die Kulisse alter, charismatischer Bibliotheken zog den 1936 geborenen Zeichner und Graphiker erst spät in ihren Bann. Sein erster Bücherzeiten-Zyklus entstand Ende der achtziger Jahre. Seitdem reist er zu den Bibliotheken des alten Europa, und dokumentiert sie auf seine Weise. Die Kritiker sind voll des Lobes: „Die Zeichnungen von Rolf Escher geben den alten Bibliotheken ihre Seele zurück“ (Paul Raabe). „Die Bibliothek, wie Rolf Escher sie uns, den Betrachtern, in ihrem Spannungsreichtum zum Meditieren, nicht zum Blättern, vorführt, ist Schatzhaus des Geistes, Gedächtnis der Menschheit und Heimstatt der Vernunft“ (Walter Jens). Rolf Escher wählte für die Berliner Ausstellung unter anderem Einblicke in die Berliner Staatsbibliothek, die Bibliothek Friedrich II. im Schloß Charlottenburg, die Warburg-Bibliothek Hamburg, die Bibliotheca Casanatense Rom, die alte Bibliothèque Nationale in Paris und die Universitätsbibliothek in Coimbra aus. Der Katalog enthält zehn Abbildungen. Der „Tod als Bibliothekar“ von 1999 findet sich leider nur auf der Rückseite der Einladung zur Ausstellungseröffnung.

Dieter Schmidmaier

 

Theater in Folio und Oktav. Bühnengeschichte als Sammelgebiet. Zu diesem Thema sprach am 23. April 2007 vor dem Berliner Bibliophilen Abend Dr. Rainer Theobald. Schon sein Werdegang weist ihn als Kenner der Theatergeschichte aus: Nach dem Studium der Theaterwissenschaft war er unter anderem an der Deutschen Oper Berlin und am Schillertheater Dramaturg unter Barlog, später arbeitete er als Buchhändler. Theatergeschichte betreibt er als Privatgelehrter. Mit seiner bedeutenden theatergeschichtlichen Sammlung steht er in der Reihe so großer Sammler wie Louis Schneider, Gotthilf Weisstein oder Walter Unruh. Große Bestände in öffentlicher Hand befinden sich außer in München (Deutsches Theatermuseum) im Berlin-Museum und am FU-Institut für Theaterwissenschaft. Theobalds Bibliothek und das rund 21 000 Einzelstücke umfassende Archiv sind zwar nicht öffentlich zugänglich, doch zahlreiche Projekte in Forschung und Lehre konnten mit seiner Hilfe verwirklicht werden. Bemühungen, seine Sammlung in eine der genannten Institutionen zu integrieren, scheiterten nach seiner Auskunft an der Ignoranz der Berliner Kulturbürokratie.
Da Vollständigkeit nicht möglich ist, mußten Schwerpunkte gesetzt werden. Theobald erforscht das europäische Theater vom 17. Jahrhundert bis 1918. Hier wiederum bilden das Berliner Theater im 18. und 19. Jahrhundert, das Wiener Volkstheater (Nestroy, Raimund) sowie Oper und Ballett des 17. und 18. Jahrhunderts die Schwerpunkte. Theateraufführungen sind aufwendig gemachte, aber flüchtige Veranstaltungen. Mögen sie beim einzelnen Zuschauer auch lange nachwirken, so stellt sich doch die Frage, wie die vergängliche Kunst für die Nachwelt dokumentiert werden kann. Zuerst kommt der Text selbst, gegebenenfalls ein Rollenbuch in Frage. Theaterbauten, Bühnenbilder, Theaterszenen (Chodowiecki zu Hamlet etwa), Kostüme, Schauspieler (zum Beispiel Iffland) werden in Stichen, Lithographien, Porträts, Skizzen von Theaterzeichnern, Fotos dokumentiert. Theaterzettel, später Programmhefte, Kritiken, Biographien oder Drucke von Wandertruppenaufführungen finden sich ebenfalls in der Sammlung Theobald.
Nach dem Vortrag konnten die Gäste ausgewählte Sammelstücke betrachten, sogar durchblättern, zum Beispiel rare Libretti aus dem Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts. Es gibt zwar Kataloge, die vor 1800 gedruckte Libretti verzeichnen (zum Beispiel von Sonneck um 1900 in der Library of Congress), meist aber nur in wenigen Exemplaren. Während der Katalog in Wolfenbüttel über 1000 Libretti ausweist, enthält die Sammlung Theobald ungefähr 1500!

Christine Becker

 

Zimelien aus Bibliothek und Bildarchiv des Staatlichen Instituts für Musikforschung. Am 11. Juni 2007 besuchte der Berliner Bibliophilen Abend das „Staatliche Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz (SIMPK)“ in Berlin-Tiergarten, das seit 1962 die Ar-beit des „Instituts für musikwissenschaftliche Forschung zu Bückeburg“ und diverser anderer bis 1945 bestehender Einrichtungen fortsetzt. Während das Museum hauptsächlich Musikinstrumente zeigt, sammelt die zugehörige Bibliothek Medien jeder Art zu den Themen Musikgeschichte, Musiktheorie und Organologie. Obwohl nach kriegsbedingten Zerstörungen die Sammlungen erst wieder aufgebaut werden mußten, sind die zusammengetragenen Schätze, die uns in Auszügen präsentiert wurden, beeindruckend.
Als Beispiele aus den verschiedenen Sammelgebieten seien genannt: für das Gebiet der Musiktheorie: Jacobus Faber tapulensis: Elementa musicalia (Sammelband, Paris 1514); Instrumentenkunde: Michael Praetorius: Syntagma musicum II. De Organographia (Wolfenbüttel 1619); Programmhefte: Comedian Harmonists. Gesangstexte (München ca.1933); Handschriften: Briefe Nellie Melbas aus dem Nachlaß Joseph Joachims; Notendrucke: Mel-chior Franck: Musikalischer Grillenvertreiber (Coburg 1622); Tonträger: Edison-Phonograph mit Weichwachswalze, darauf Weihnachtsansprache 1899; und als bibliophiler Leckerbissen: Speronte: Singende Muse an der Pleiße (Leipzig 1736; faksimiliert 1905 für die Mitglieder des Leipziger Bibliophilen-Abends).
Die Mitarbeiter des Instituts Bernhard Wittenbrink und Carsten Schmidt hielten Vorträge zur Geschichte des Instituts und führten einzelne Sammlungsstücke vor. Die sich anschließende lebhafte Diskussion drehte sich um Probleme archivalischer Arbeit und die Nutzbarma-chung durch das Bildarchiv. Zum Abschluß erhielten die Besucher ein großzügiges Geschenk: das reich bebilderte Buch Wege zur Musik, das 1984 vom SIMPK anläßlich der Eröffnung des neuen Hauses herausgegeben wurde. Die übergebenen Exemplare waren speziell für uns mit einem wahrhaft fürstlichem Dedikat-Exlibris geschmückt.

Bernd Illigner

 

Publikationen der Bauakademie zu Architektur und bildender Kunst. Der Berliner Buchwissenschaftler Wolfgang Tripmacker war lebenslang im Verlagswesen tätig, die meiste Zeit als Publikationsverantwortlicher der 1951 gegründeten Deutschen Bauakademie, der späteren Bauakademie der DDR. 1992 erschien im Münchner K. G. Saur Verlag seine Bibliographie der 4695 Titel, die bis zur Auflösung der in Deutschland einzigartigen Akademie im Jahre 1991 erschienen sind. Die Bibliothek von 180 000 Bänden wurde eingelagert, ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Am 24. September 2007 sprach der Autor im Heimatmuseum Berlin-Charlottenburg vor Mitgliedern und Gästen des Berliner Bibliophilen Abends e.V. über ausgewählte Publikationen der Akademie zu den Themen Architektur und bildende Kunst. Nur im Kleingedruckten waren die in Zusammenarbeit mit bekannten DDR-Verlagen (Sachsenverlag Dresden, Henschelverlag Berlin und andere) grundsätzlich durch Akademiemitglieder und Angestellte der Akademie erarbeiteten Werke als Editionen der Bauakademie zu erkennen. Der vielleicht bekannteste Bestseller und zugleich Longseller war das Buch von Fritz Löffler Das alte Dresden.
Da das Veröffentlichungstempo in den Partner-Verlagen zu langsam war, baute die Bauakademie seit den sechziger Jahren eine eigene Druckerei auf, die dank einer „Generellen Druckgenehmigung“ kurzfristig den größeren Teil ihrer Publikationen selbst realisieren konnte. Auch diese Titel wurden in der Regel über den Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel (LKG) vertrieben. Seit 1980 stieg die Bauakademie auch in das Exportgeschäft ein, unter anderem indem sie durch die Verlagsabteilung des „Zentralantiquariats der DDR“ Leipzig Reprints herstellen und vertreiben ließ.
Unter den vielen im Original vorgestellten Titeln können nur beispielhaft erwähnt werden Hubert Georg Ermischs Buch Der Dresdner Zwinger (1953), Baukunst an der Ostseeküste und Baukunst in Brandenburg (1955), Theaterbau (1955), Beleuchtungskörper (1956), Kleinarchitekturen in der deutschen Gartenkunst (1956), Architektur und Plastik von Ule Lammert (1962), Publikationen zum Schinkel-Jahr (1981) und Bücher über die Gebäude der Berliner Staatsoper und des Friedrichstadt-Palasts.

Jürgen Gottschalk

 

Ich wollt, ich wär ein Eskimo ist die von der Literaturwissenschaftlerin Gudrun Schury im Aufbau-Verlag vorgelegte Biographie Das Leben des Wilhelm Busch übertitelt. Alle Welt kennt die Bildergeschichten des großen Humoristen, Zeichners und Literaten; über das Leben des die Öffentlichkeit nie suchenden Autors allerdings ist nur wenig bekannt. Sein bevorstehender 100. Todestag Anfang 2008 gab nun Anlaß zu umfangreichen Recherchen über Buschs künstlerischen Werdegang, seine Inspirationsquellen und Arbeitstechniken, sein Verhältnis zu Frauen, Kindern und Tieren, zum Alkohol- und Tabakkonsum. Es ist Gudrun Schu-ry in beeindruckender Weise gelungen, ein komplexes Bild von Buschs Persönlichkeit zu entwerfen, ihn von vielen Vorurteilen zu befreien und auch als philosophischen Kopf, Avantgardisten und künstlerischen Neuerer zu zeigen. Nicht ohne Grund ist das Urteil von August Macke zitiert: »Der erste Futurist war eigentlich Wilhelm Busch«. In den mit »Promenaden« überschriebenen Kapiteln geht die Autorin dem Lebensweg Buschs nach, die dazwischengeschalteten »Bilder« verweilen bei einem Sujet und regen an zum Vergleichen und Tieferloten. Gudrun Schurys flüssiger, anschaulicher und ausdrucksstarker Stil macht das Lesen zum Vergnügen. Die überlegt in den Text eingefügten Wort- und Bild-Zitate Buschs sind im Anhang nachgewiesen, wie auch ein Literaturverzeichnis und Register nicht fehlen. Der Verlag spendierte sogar einen Bogen für Farbabbildungen von Buschs Gemälden, zu denen man gern noch Entstehungsjahr, Originalgröße und Standort erfahren hätte. Alles in allem ein wichtiger und würdiger Beitrag zum Busch-Gedenkjahr 2008.

H. Kästner

 

Leibniz-Briefwechsel wird Weltdokumentenerbe. Der Briefwechsel des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) ist zum UNESCO-Weltdokumentenerbe ernannt worden und steht damit in einer Reihe mit 120 schriftlichen Zeugnissen aus aller Welt, darunter der Azteken-Codex in Mexiko, die Archive des Warschauer Ghettos und die Göttinger Gutenberg-Bibel. Der Briefwechsel befindet sich in der Wilhelm-Leibniz-Bibliothek Hannover und umfaßt mit 15 000 Briefen an 1100 Korrespondenten die wichtigsten Bereiche der Wissenschaften. Er stellt ein einzigartiges Zeugnis der europäischen Gelehrtenrepublik im Übergang vom Barock zur Frühaufklärung dar. Mit der Aufnahme des Leibniz-Briefwechsels ist Deutschland mit zehn Einträgen im UNESCO-Weltdokumentenerbe vertreten (www.unesco.de/mow.html).

Dieter Schmidmaier

 

Bobrowski in der Galerie Schwarz und Weiss. Anläßlich seines 90. Geburtstages am 9. April 2007 wurde der Dichter Johannes Bobrowski, bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1965 Mitglied unserer Gesellschaft, an kleinen und größeren Orten auch in und um Berlin durch Lesungen und Ausstellungen geehrt: im Kleisthaus Frankfurt/Oder, in der Marienkirche zu Beeskow, in der Bobrowski-Bibliothek und im Café MokkaMehr Berlin-Friedrichshagen, wo seit 2006 die Johannes-Bobrowski-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Verlag Kook-books in der Lesereihe „Bobrowskis Mühle“ junge Autoren vorstellt, die immer auch Bobrowski lesen. Und zuletzt nun Bobrowski auch in Lawitz, einer 600-Seelen-Gemeinde an der Oder kurz vor Kloster Neuzelle. Hier betreibt der Fotokünstler Martin Gander zusammen mit seiner Frau seit 1999 in der Waldstraße 5 die Galerie Schwarz und Weiss. Am 21. Juli 2007 las der Schauspieler Ezard Haußmann vor zahlreichem Publikum aus nah und fern Kurzge-schichten und Gedichte von Johannes Bobrowski. Motto des Abends: „Einmal haben wir beide Hände voll Licht.“ Die Galerie befindet sich in der ausgebauten Scheune eines ehemaligen Bauernhofs und beeindruckt durch ihr lebendiges dörfliches Ambiente. Fotokunst und eher weniger bekannte Künstler (Arno Tamkus, Leo Tesch, Joachim Zintel …) sind Schwerpunkte der Ausstellungen. Die Bobrowski-Lesung fand während zweier Ausstellungen mit Arbeiten von Siegfried Schütze (geb. 1940) und Martin Gander statt. Der in Berlin lebende Schütze zeigte Malereien, plastische Arbeiten und Installationen in seiner Ausstellung Ero-sion Gotland. Beeindruckend die Steinerne Bibliothek, eine Installation aus teilweise bearbeiteten fossilen Kalksteinplatten, Marmor und Hartfaser. Die Malereien, in denen schrundiges Gestein und andere Inselerfahrung in unmittelbar erlebter erdener und erosiver Farbigkeit der rauhen Natur auf die Leinwand gebannt sind, „Zeichen geronnener Zeit“, strahlen kraftvolle Erregung und Demut zugleich aus. Allein die Titel geben Aufschluß: Erosionsgeflüster, Erde – Licht, Felsklippen von Simrishamn, Uferstück – Gotland, Erdauge, Turbulentes Fließen … Die Werke korrespondieren erstaunlich direkt mit der Bildwelt und Sprache Bobrowskis und erinnern an die späten auf Bornholm entstandenen „inneren Landschaften“ Horst Zickelbeins. Ezard Haußmann wird wiederkommen, für 2008 ist eine Hermann-Hesse-Lesung versprochen. Und für Pirckheimer-Freunde sei auf dem Weg in die Touristen-Hochburg Neuzelle ein Abstecher in die Galerie Schwarz und Weiss in Lawitz (www.martin-gander-galerie.de, Tel.: 0171-6071219) empfohlen.

Ursula Lang

 

Exlibris aus der Sammlung Paul Heinicke. Erstmals legt das Museum Schloss Burgk einen Bestandskatalog seiner bedeutenden Exlibris-Sammlung vor. Grundlage bildet die Sammlung von Paul Heinicke (1874 Frankenberg/Sachsen – 1965 Berlin), die dem Museum 1980 von dem Sohn Erich Heinicke (1909-1984) als Schenkung übereignet wurde: Exlibris aus der Sammlung Paul Heinicke. Mit Beiträgen von Sabine Schemmrich und Dr. Lothar Sommer. Museum Schloss Burgk 2007. 120 S., mehr als 450 Abb. Br. 8° quer. 13,50 Euro. ISBN 3-86103-039-X. Von 1980 bis heute sind mehrere kleinere und größere Sammlungen hinzugekommen, so daß sich der Bestand in Schloss Burgk mit seinen 70 000 Blättern zu einer der größten Spezialsammlungen in Deutschland entwickelt hat. Sabine Schemmrich (Schloss Burgk) erläutert in ihrem Beitrag Sammeln, Bewahren, Vermehren und Ausstellen die Sammlungsprinzipien. Neben Exlibris sammelt das Haus Künstlerbücher, originalgraphische Zeit-schriften und führt eine Bibliothek. Zu den Museumsaufgaben gehören auch Sonderausstellungen zeitgenössischer Kunst. Nicht umsonst erhielt das in einer der schönsten Gegenden Deutschlands gelegene Museum 1999 den Kulturpreis des Landes Thüringen.
Dr. Lothar Sommer (Berlin) befaßt sich in seinem Beitrag mit der Sammlerpersönlichkeit Paul Heinickes und seiner Familie. Heinicke war ab 1898 Volksschullehrer in Leipzig und erwarb sich nebenher wissenschaftliche Anerkennung als Entomologe, so durch seinen „Hybridus Heinickei“. Diese Sammlung, die er der Universität Leipzig vermachte, fiel jedoch im Zweiten Weltkrieg einem Luftangriff zum Opfer. Um die Jahrhundertwende 1899/1900 begann Heinicke sich für bildende Kunst zu interessieren, und er begann Exlibris und Gelegenheitsgraphiken zu sammeln. Als Mitglied des Leipziger Bibliophilen-Abends, bis zur Selbstauflösung des Vereins 1933, kam er in Kontakt mit Künstlern, Schriftstellern und Sammlern, was seiner Sammlung nachhaltig Schwung verlieh. So ist es nicht weiter verwunderlich, daß in seiner Exlibrissammlung große und bedeutende Künstlernamen zu finden sind: von Daniel Chodowiecki (1726-1801) über Willi Geiger (1878-1971) und Michel Fingesten (1884-1943) bis zu Josef Váchal (1884-1969). Zu den Exlibris kam eine breitgefächerte Korrespondenz mit Künstlern und Sammlern, die ein zeitgenössisches kulturpolitisches Spektrum darstellt. Als er am 1. Oktober 1965 starb, hinterließ er eine der bedeutendsten Exlibrissammlungen in Privatbesitz, die mit der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Exlibris-Gesellschaft symbolisch gewürdigt worden war. Es ist sehr zu begrüßen, daß Schloss Burgk mit dem Bestandsverzeichnis einem großen Sammler ein unvergängliches und wohlverdientes Denkmal setzt. Wünschenswert wären weitere Kataloge von Beständen im öffentlichen Besitz, derer es noch viele gibt.

Manfred Neureiter

 

Die Tschechische Bibliothek. Nach zehn Jahren ist die von Prof. Dr. Hans-Dieter Zimmermann, der Deutschen Verlags-Anstalt und der Bosch-Stiftung initiierte und unter der Schirmherrschaft der Präsidenten Deutschlands und Tschechiens stehende Reihe Die Tschechische Bibliothek in 33 Bänden komplett. Bei einem Empfang im Berliner Schloß Bellevue erinnerte Bundespräsident Horst Köhler an die lange gemeinsame europäische Geschichte beider Länder. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch der Zugang zu Leben und Denken unserer Nachbarn. Die Herausgeber setzten den Schwerpunkt auf Publikationen von Künstlern, Philosophen und Publizisten der letzten beiden Jahrhunderte. Sorgfältig ausgewählt, vereint die Reihe den klassischen Bestand tschechischer Literatur- und Geistesgeschichte. Dazu gehören unter anderem der Roman Gottes Regenbogen von Jaroslav Durych, Prosa, Poesie und Tagebücher von Karel Hynek Mácha, Novellen und Erzählungen von Peter Demetz, eine Sammlung von Reisebildern von Jan Neruda, die Dramen von Václav Havel, Musikerbriefe, Texte tschechischer Philosophen sowie die Essays und programmatischen Manifeste der Prager kubistischen Avantgarde. In einem Interview äußerte sich Hans-Dieter Zimmermann auch zur Zahl 33: „Es gibt einen tschechischen Zungenbrecher: Dreihundertdreißig Lerchen fliegen übers Dach. Wir haben nun dreiunddreißig Lerchen über deutsche Dächer fliegen lassen und hoffen, daß sie wahrgenommen werden.“ Die Tschechische Bibliothek ist ein lohnendes Sammelobjekt für Bücherfreunde. Nähere Informationen finden sich im Internet unter www.tschechische-bibliothek.de.

Dieter Schmidmaier

 

Wehre den Anfängen! Oettingers Handschriftenverkauf. Unter dieser Überschrift berichteten wir über einen Kulturgüterstreit in Baden-Württemberg kurz nach dessen Ausbruch (MARGINALIEN H. 184, 2006, S. 110-111; als Ergänzung dazu Vierzig Jahre Badische Bibliotheksgesellschaft im gleichen Heft S. 94-95). Eine aktuelle Publikation wendet sich nun zusammenfassend an breite Kreise der Bevölkerung, an Bibliothekare und Bücherfreunde und an die politischen Entscheidungsträger: Die Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek. Bedrohtes Kulturerbe? Hrsg. v. Peter Michael Ehrle, Ute Obhof. Gernsbach: Casimir Catz Verl., 2007. 160 S. Pp. 8°. 16,80 Euro. ISBN 978-3-938047-25-5. Hier haben Beroffene auf ein bedrohliches Ereignis (Erstveröffentlichung 20. September 2006) schnell, vehement, aber hochgradig professionell mit einer Ausstellung (28. Oktober 2006) und einer Publikation (Ablieferung der Druckvorlage 20. Januar 2007) reagiert. Entstanden ist ein facettenreiches Bild zu einem Streit, der weite Kreise ziehen könnte. Die Autoren untersuchen die Handschriftensammlung unter politischen Aspekten (die Kulturpolitik des Landes Baden-Württemberg, die Geschichte des Hauses Baden, erste Zwischenbilanz des Kulturgüterstreites), historischen Aspekten (das eigentliche Streitobjekt, die Handschriftensammlung, unter besonderer Berücksichtigung der Provenienz) und juristischen Aspekten (Grundfragen zum Rechtsstatus der Handschriften). Trotz des Zeitdrucks sind Umschlaggestaltung (unter Verwendung eines Ausschnitts einer Handschrift aus dem ehemaligen Benediktinerkloster auf der Reichenau), Typographie, Layout und Druck von ausgezeichneter Qualität. Fazit: „Der über Jahrhunderte gewachsene Bestand bildet als Ensemble eine unersetzliche Quelle für die Geschichte Europas und speziell für die historisch-kulturellen Zusammenhänge des südwestdeutschen Raumes.“ Die Reaktionen auf das Ansinnen des Hauses Baden und das fahrlässige Verhalten der Landesregierung sind ein Musterbeispiel an Wachsamkeit. Mit dem Streit wird aber auch sichtbar, daß die Verengung des Kulturbegriffs auf „Eventkultur“ und auf die Kommerzialisierbarkeit von Kulturgütern dazu führt, daß der Bevölkerung Handschriften und andere schriftliche Dokumente nach dem Sprichwort „aus den Augen aus dem Sinn“ geraten sind. Ein Ministerpräsident zeigt sich schon aus wahltaktischen Gründen lieber auf Volksfesten oder Arm in Arm mit einem berühmten Dirigenten als mit einer Handschrift aus dem 11. Jahrhundert. Wir bleiben bei Ovid: „Wehre den Anfängen. Was man begehrt und wünscht, ist man zu glauben bereit.“

Dieter Schmidmaier

 

Der Nachlaß des Schriftstellers Rudolf G. Binding. Zu den mehr als 1200 Nachlässen und zahlreichen Vorlässen des Deutschen Literaturarchivs in Marbach gehört seit kurzem auch der durch eine Erbschaft erworbene Nachlaß von Rudolf G. Binding (1867-1938), der bislang noch im Besitz des Sohnes Enzian Binding war. Binding gehörte zu den konservativen Schriftstellern, die das literarische Leben der Weimarer Republik mitprägten und schließlich bei der Gleichschaltung der Preußischen Akademie der Künste eine unrühmliche Rolle spielten. Spektakulär war seine Kontroverse mit Romain Rolland am Beginn der nationalsozialistischen Zeit. Schon wenige Jahre später waren er und die Akademie ins Abseits geraten. Im Nachlaß befinden sich neben Werkmanuskripten Korrespondenzen mit Schriftstellern wie Ina Seidel, Gerhart Hauptmann und Stefan Zweig und Künstlern wie Georg Kolbe, Alfred Kubin und Gerhard Marcks sowie ein von Max Beckmann gemaltes Porträt. Die Auswertung dürfte manche neue Facette zum Bild der konservativen Literatur hinzufügen.

Dieter Schmidmaier

 

Klassische Trouvaillen – Die Bibliotheca Anna Amalia. Im Frühjahr 2007 machte mit dem Kriegsbericht Auch ich in der Champagne! der ehemalige Leiter der Großherzoglichen Bibliothek in Weimar Johann Wolfgang Goethe den Auftakt zu der zwölfbändigen Bibliotheca Anna Amalia. Die von Julia und Eberhard Wolf schön gestaltete und in Leinen gebundene Reihe der Süddeutschen Zeitung, die vom Aufbau-Verlag editorisch betreut wurde, öffnet einen Blick auf die kostbaren Bestände der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, auf einen Kulturschatz, der am 2. September 2004 durch den verheerenden Brand im Rokokosaal teils zerstört, teils beschädigt wurde. Der Blick in diesen Bücherkosmos verfolgt zugleich einen guten Zweck: Mit jedem verkauften Band geht ein Euro an die Bibliothek und hilft der Restauration.
Textgrundlage bilden die jeweiligen Erstausgaben aus der Bibliothek. Unter dem Motto „Weltliteratur“ wird das klassische Weimar Goethes, Schillers, Wielands und Herders repräsentiert. Eine bedeutende Rolle spielen dabei Übersetzungen als fruchtbare Auseinandersetzung mit anderen Literaturen. Eine editorische Besonderheit ist der 1814 von Joseph von Hammer-Purgstall ins Deutsche übertragene Diwan des persischen Dichters Hafis – Inspirationsquelle für Goethes West-östlichen Divan. Mit dieser Übersetzung reichten die geistigen Adern Weimars bis in den Orient hinein. Nach fast zweihundert Jahren liegt der Text erstmals wieder vor. Auch Reisebeschreibungen nehmen einen prominenten Platz in der Reihe ein. Es ist ein characteristicum specificum der Epoche mit ihrer Weltgewandtheit, daß sich neugierige Forscher aufmachten, um fremde Kulturen zu entdecken. Ein berühmtes Beispiel ist Georg Forster, der James Cook auf seiner Reise um die Welt begleitete. Hier tritt er als Übersetzer von George Keates Nachrichten von den Pelew-Inseln auf und steht damit neben Goethe, Moritz und Chateaubriand, die der Leser von Frankreich über England bis nach Nordamerika begleiten kann.
Das Verdienst der Edition liegt vor allem darin, die klassisch-romantische Literaturepoche in ihrer Entwicklung darzustellen und dabei den historischen Literaturbetrieb mit seinen publizistischen Strategien wie der Textanordnung sichtbar zu machen. So ist Schiller mit dem ersten Band seiner 1792 herausgegebenen Kleineren Prosaischen Schriften vertreten, mit denen er dem illegalen Nachdruck vorgreifen wollte. Texte wie Der Verbrecher aus verlorener Ehre oder die Briefe über Don Karlos, die heute an gesonderten Stellen ihren festen Platz in den Werkausgaben haben, stehen hier in unmittelbarer Nachbarschaft und bilden eine ungewöhnliche Kompilation.
Jeder Band enthält ein Nachwort, in dem namhafte Autoren wie Kurt Flasch oder Alexander Kluge die Texte auf originelle Weise in die Gegenwart holen und die Geschichte des jeweiligen Exemplars in der Sammlung der Weimarer Bibliothek erzählen – eine Verlockung, die zum Preis von zwanzig bis dreißig Euro je Band zu erhalten ist.

Sebastian Wilde

 

Jahrmärkte auf historischen Postkarten. 1975 huldigte der erste Vorsitzende unserer Gesellschaft, Bruno Kaiser, in einem bei Edition Leipzig erschienenen Buch der Ansichtskarte aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, „sofern auf diesen Karten Bücher oder Leser oder Leserinnen zur Ansicht dargeboten werden“ (Bücher ohne Titel oder Die Schwarte auf der Karte). 1979 führte Hartmut Pätzke in die Geschichte und das Sammeln von Postkarten ein (MARGINALIEN, H. 74, 1979), ein Jahr später gab unter der Überschrift Ich sammle Ansichtspostkarten! mein viel zu früh verstorbener Freund Lothar Kretzschmar einen Einblick in seine über 15 000 Karten umfassende Sammlung (MARGINALIEN, H. 77, 1980). Der Boden ist also bereitet, um sich einen kulturgeschichtlichen Streifzug zu Gemüte zu führen: Sacha Szabo. Kirmes, Jahrmarkt und Volksfest im Spiegel historischer Postkarten. Ein kulturgeschichtlicher Streifzug. Vorwort von Frank Lanfer. Hildesheim: Olms, 2007. 71 S. Pp. 8°. 16,80 Euro. ISBN 978-3-487-08468-8. Der Autor erweckt vergangene Jahrmarktswelten zum Leben. Auf den Karten finden sich die Attraktionen der Jahrmärkte der Jahrhundertwende – Kraftmesser und Schießbuden, die Glücksspielgeschäfte, die bunte Vielzahl der unterschiedlichsten Schaubuden, artistische Vorführungen, technische Attraktionen wie Karussells und Achterbahnen, Tiere in Menagerien, Kuriositäten-Shows mit Menschen, die durch Krankheiten mißgebildet oder durch exotisches Aussehen besonders interessant wirkten. Das alles ist eingebunden in Erläuterungen des Verfassers. Er beschreibt die abgebildeten Postkarten, gibt eine kurze Geschichte der Volksfeste und Vergnügungsparks und Hinweise auf die Herstellung der Karten. „All die dargestellten Attraktionen vereint eines: ein Rausch, dem auf dem exklusiven Ort des Festplatzes gefrönt wird.“ Die Illustrationen sind besonders wertvoll, weil sie den Beginn der Industrialisierung der Freizeit zeigen. Ein gelungener, leider viel zu kurzer Beitrag des Soziologen und Publizisten Sacha Szabo, zur Kultur um 1900. Und heute? Durch den Wandel der Freizeitkultur und damit auch der Festkultur sind aus selten stattfindenden Volksfesten inflationäre Kopien zu allen Jahreszeiten und zu allen Anlässen geworden.

Dieter Schmidmaier

 

Impressionen von der Frankfurter Buchmesse. Der Bibliophile steuerte zielstrebig seinen Zufluchtsort an: In der Halle 4.1 fanden sich die schöngeistigen Verlage, die Anbieter von wertvollen Faksimiles und die Pressendrucker rund um den „Platz der Buchkunst“. Ein Hoffnungszeichen für die Zukunft der Buchkunst waren die Stände der Hochschulen mit Ausbildungsgängen in Buchgestaltung und Design (Bielefeld, Dortmund, Halle und Krefeld). Hier wurden Diplom- und Semesterarbeiten gezeigt, die von hoher Ausbildungsqualität zeugen. Das aktuelle buchkünstlerische Schaffen der Hochschulen wäre eine eigene Untersuchung und Darstellung wert.
Thomas Reche (Neumarkt i. d. Oberpfalz) ist bereits mit seinen illustrierten Broschuren der Autoren Reiner Kunze, Günter Kunert, Wole Soyinka und Fritz Sauter bekannt geworden. Nun bietet er in der Edition Refugium auch leinengebundene, fadengeheftete Bände mit Originalillustrationen zu moderaten Preisen an. Hanif Lehmann (Widukind Presse, Dresden) schmückt mit seinen Radierungen gut gestaltete Bücher und Mappenwerke. Auch Künstlerkollegen wie Klaus Drechsler finden bei Lehmann ein Forum. Ein Altmeister in Buchgestaltung und kongenialer Illustration ist Eduard Prüssen mit seiner Donkey-Press (Köln). Er zeigte als 54. Druck Poeten-Porträts, je sechs Porträt- und Schriftradierungen in einem Blockbuch, sowohl im Leder- als auch im Leineneinband. Der Quetsche Verlag für Buchkunst (Witzwort) legte die zweite Folge seiner Grafischen Reihe auf. Die Gestaltung hat Matthias Gubig übernommen. Der 1. Band, der Roman Böse Schafe von Katja Lange-Müller mit Radierungen von Steffen Volmer, überzeugt durch guten Druck im Bleisatz auf Zerkall-Bütten und die Qualität der Illustrationen. Peter Rensch schafft in seiner Andante Handpresse (Berlin) gelungene, sauber und sorgfältig gedruckte Bücher mit Originalgraphik zu Texten von Peter Hille, Peter Hacks, Primo Levi, Charles Baudelaire und G. H. Mostar. Die EDITION BU-BO DRESDEN von Sebastian Hennig war wohl erstmals in Frankfurt vertreten und konnte mit ihren inzwischen 26 Graphikbüchern punkten. Vornehmlich werden Gedichtzyklen mit Originalgraphik von Sebastian Hennig und Susan Wittwer in handwerklicher Technik auf ein Büttenpapier gebracht und meisterlich gebunden. Etabliert und hochgeschätzt sind die Schöpfungen von Dr. Wolfram Benda, The Bear Press (Bayreuth), der als neuste Publikation Goethes Urfaust mit 19 kongenialen Radierungen von Eberhard Schlotter ankündigte. Barbara Beisinghoff (Dreieich) zeigte ein Künstlerbuch, dem ein humorvoller Text von Henry Miller unter dem Titel Der Engel ist mein Wasserzeichen zugrunde liegt. Natürlich weist das Buch zahlreiche von der Künstlerin geschaffene Wasserzeichen in handgeschöpften Papieren auf. Jens Henkel (Rudolstadt) zeigte die neuesten vier Drucke der burgart-presse (Nr. 34 bis 37). Die wie immer in exzellenter Qualität hergestellten Bücher enthalten Texte von Jan Volker Röhnert (7 Radierungen von Max Uhlig) und Matthias Biskupek (2 Original-Zeichnungen von Kay Vogtmann). Zwei der Bücher bringen fernöstliche Impressionen, einmal fließende Schriftzeichen von Huang Tingjian (1045-1105) in Nachdichtung und mit Kommentar von Marie-Elisabeth Lüdde und mit Zeichnungen von Walter Sachs (35. Druck) und zum anderen UKIYO-E nach einem japanischen Text des 18. Jahrhunderts, mit 26 Holzschnitten von Klaus Süß (37. Druck). Die Edition Curt Visel präsentierte eine Anthologie Pariser Ansichten, zusammengestellt und illustriert von Jochen Stücke. Der Vorzugsausgabe ist eine Radierung beigelegt. Der großformatige Kalender für 2008 bringt Originalgraphik verschiedener Techniken in Schwarzweiß und Farbe so bekannter Künstler wie Harry Jürgens, Alfred Pohl, Elke Rehder und Hanif Lehmann.

Ferdinand Puhe

 

Lothar Sell – Holzschnitt Kalender 2008. Anzuzeigen ist ein weiterer Kunstkalender. Er enthält zwölf herauslösbare signierte Holzschnitte von Lothar Sell sowie einen signierter Titelholzschnitt. Der Kalender wird in einer Auflage von 100 Exemplaren von Dieter Meier gedruckt auf Hahnemühle-Bütten und kann zum Preis 125 Euro bezogen werden bei dem Herausgeber Jürgen Wenzel, Zur Linde 45, 01809 Burgstädtel, OT Dohna (www.maler-grafiker-wenzel.de; 0351 2817751).

 

Pressendruck der Pirckheimer-Gesellschaft. Soeben erschien Vor den Ruinen. Fünf Gedichte von Volker Braun und [drei ganzseitige] Kaltnadelradierungen von Claudia Berg. Herausgeber ist die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. Die Auflage beträgt 40 von dem Autor und der Künstlerin signierte Verkaufsexemplare sowie 10 römisch numerierte Künstlerexemplare. Das Buch im Format von 22 mal 28 Zentimeter wurde gestaltet von Claudia Berg und Prof. Helmut Brade, Halle-Giebichenstein. Axel Möbest hat es im Bleisatz gesetzt und gedruckt, der Druck der Radierungen erfolgte durch Heiner Bunte, ebenfalls Halle. – Die Gedichte sind Reflexionen Volker Brauns über einen Mexiko-Aufenthalt und erscheinen hier im Erstdruck. Begleitet werden sie durch ganzseitige Kaltnadelblätter der Hallenser Künstlerin Claudia Berg. – Der Vorzugspreis für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft beträgt 150 Euro, der Preis für Nichtmitglieder 250 Euro.