Vor
50 Jahren entstand seine erste Arbeit für die Pirckheimer-Gesellschaft, die
im Bleisatz mit Holländisch Antiqua gedruckte Beilage für die
MARGINALIEN
„Das Wandbild“
mit chinesischen Geister- und Liebesgeschichten, der Titel geschmückt mit
drei chinesische Schriftzeichen in der Form eines asiatischen Schriftbandes.
Den MARGINALIEN blieb Heinz Helmis treu und er gestaltete darüber hinaus,
nicht nur für die Pirckheimer-Gesellschaft, eine Vielzahl weiterer Bücher.
Der
Ausspruch Willibald Pirckheimers „Sibi
et amicis“ (Für sich und Freunde) ist
auch das Motto einer Buchreihe, die Heinz Hellmis herausgab. Seine
Lieblingsschrift war die Breitkopf-Fraktur. Die von ihm herausgegeben Reihe
Edition Zwiefach
vereint jedoch viele typografischen Kostbarkeiten. Ein Heft ist Sebastian
Windprecht, dem blinden Antiquar zu Augsburg gewidmet, ein anderes ist Jean
Pauls „Durst nach Büchern in geistiger Saharawüste“. Hans Fallada, Anna
Seghers, Bertolt Brecht, Peter Rühmkorf – für jeden Autor fand der Grafiker
eine zeitgemäße Typografie. Ursprünglich als Beigabe zu den MARGINALIEN
gedacht, gab sie Heinz Hellmis später gebunden selbst heraus.
Heinz
Hellmis widmete sein Leben den Büchern, erst als Buchgestalter und Typograph
bei Das Neue Berlin,
später als Künstlerischer Leiter und Cheflektor des
Aufbau-Verlages
und bei Rütten & Loening,
zuletzt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Verlegerin und Malerin
Linde Kauert, im Atelier der Edition
Zwiefach. In dieser Edition erschien
in den letzten Jahren eine stattliche Sammlung von Büchern, die sich alle
durch ausgefallene Typografie zu behaupten wissen.
Viele Bücherfreunde konnten Heinz Helmis auf der
Leipziger Buchmesse kennenlernen, das letzte Mal traf man ihn dort im März
am Stand seiner Edition Zwiefach.
Sein Tod ist ein großer Verlust für die Buchwelt.
|