Nach
einem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft (an der
jungen Freien Universität in Berlin-Dahlem) und ersten Berufsstationen bei Gerd
Rosen und der Galerie Bassenge in Berlin sowie beim Antiquariat Stern-Verlag in
Düsseldorf wurde der am 2. Juli 1928 geborene Carlos Kühn Ende der 1960er Jahre
Teilhaber des Antiquariats Carl Wegner im Berliner Bezirk Schöneberg. Nach
Wegners Tod im März 1972 wurde Kühn Inhaber dieses Antiquariats, das er erst
2001 an Mathias Proksch verkaufte. Zu den von Carlos Kühn besonderen gepflegten
Gebieten zählte etwa die Theaterliteratur; auch zahlreiche Verkaufskataloge zu
verschiedenen Themen wurden erstellt.
Carlos Kühn, der sich auch im Rahmen des Berliner Bibliophilen Abends
engagierte, hat seit den 1950er Jahren eine Reihe von Beiträgen für 'Aus dem
Antiquariat' und für die MARGINALIEN verfasst (Auktionsberichte, Nachrufe auf
Berliner Kollegen, aber auch einen sorgfältig illustrierten Beitrag über
Buchhändlermarken). Der 2007 erschienene Band "Bücher, Kunst und Kataloge.
Dokumentation zum 40jährigen Bestehen des Antiquariats Jürgen Holstein" enthält
ebenfalls einen sehr lesenswerten Aufsatz aus Kühns Feder.
Carlos Kühn verstarb nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren am 3. August
2010. |