Am
9.Dezember 1925 in einer Leipziger Arbeiterfamilie
geboren, zog es ihn schon in früher Jugend zu den
Büchern. Nach dem Schulabschluß nahm er eine
Buchhändlerlehre auf. Diese berufliche Entwicklung wurde
durch seine Einberufung zur faschistischen Wehrmacht jäh
unterbrochen. Aus Zweitem Weltkrieg und Gefangenschaft
zurückgekehrt, studierte Horst Bunke, besonders
gesellschafts- und literaturwissenschaftliche
Disziplinen.
In dieser Zeit wandte sich sein Interesse besonders der
Literatur des Vormärz zu, und er begann, eine Sammlung
von Erstausgaben aus dieser Zeit aufzubauen. An die
Seite von Prof. Bruno Kaiser. war er Mitarbeiter bei der
Herausgabe der ersten umfassenden Georg-Weerth-Ausgabe
(Aufbau-Verlag 1956; 5 Bände). 1972 erschien als
Neujahrsgabe der Deutschen Bücherei Leipzig seine Arbeit
über »Illustrationen zu Heinrich Heine«.
Mit den Themen dieser Neujahrsgaben erschloß er sich ein
neues Arbeitsgebiet: die moderne deutsche Buchkunst,
insbesondere deren Leipziger Traditionen, namentlich
aber die Buchgestaltung für die Literatur der
Arbeiterklasse. Ein Großteil seiner neuen Sammlung
vereinte illustrierte und schöne Bücher der DDR.
Nahezu ein Jahrzehnt stand er der Leipziger
Bezirksgruppe vor und war Mitglied des Vorstandes der
Pirckheimer-Gesellschaft. Besonderes Anliegen war ihm
stets die Pflege progressiver Traditionen deutscher
Buchkunst und Bibliophilie. In Einheit von
Wissenschaftler und Sammler hat er sozialistische
Bibliophilie vorgelebt. |