Hermann
Rhein wurde in Regensburg geboren, sein Vater verstarb
früh. Schon als Kind unterstützte der junge Hermann
seine Mutter: er trug Bücher und Zeitungen aus. Lesen
war schon immer seine Hauptbeschäftigung; ein Studium
scheiterte aus finanziellen Gründen. Er wurde
Buchhändler; Lehrzeit in Würzburg, Gehilfenzeit in
Nürnberg, Lübeck und Göttingen. Doch er wollte
selbständig sein. 1933 bot sich ihm die Gelegenheit, die
Bartholdische Buchhandlung in Wismar zu kaufen. 1936
erwarb er die Hinstorffsche Hofbuchhandlung in der
Lübschenstraße, wo auch heute noch die »Buchhandlung
Hermann Rhein Nachf.« ihren Sitz hat. Bis 1972 war er
hier selbständig tätig — dann wurde seine Buchhandlung
dem Volksbuchhandel angeschlossen, und er zog sich nach
Parchim zu seiner letzten Lebensgefährtin, Lotte geb.
Kunkel, zurück. In Parchim betrieben sie gemeinsam eine
Buchhandlung, doch bald gingen beide nach Wismar zurück,
wo er als Antiquar in seinem Hause in der
Dr.-Liebenthal-Straße noch eifrig wirkte.
Seine Verdienste um die Stadt Wismar sind unvergessen.
Er war es, der 1945 die Stadt-Archivalien, die im Kriege
ausgelagert waren, wieder nach Wismar zurückholte. Er
war es, der das Stadt-Archiv wieder aufbaute und bis zu
seinem Tode helfend und beratend tätig war. Er hat noch
viel über »seine« Stadt Wismar schreiben können. |