Geboren wurde Johannes Dieckmann in
Fischerhude (Bremen) als Sohn eines Pfarrers. Er studierte in
Berlin, Gießen, Göttingen und Freiburg Nationalökonomie u. Philologie. Aus dem
Militärdienst wurde er zunächst als »unzuverlässig u. untauglich« entlassen,
nach erneuter Einberufung war er 1918 Vorsitzender eines Soldatenrats,
später General-sekretär der Deutschen Volkspartei und enger Mitarbeiter von
Gustav Stresemann, 1929 - 1933 Abgeordneter des Sächsischen Landtags.
Johannes Dieckmann zählte zu den Mitbegründern der späteren LDPD und war ab
1946 Mitglied des Zentralvorstandes. Er ist Gründer des Verlags Sächsisches
Tageblatt. Politisch aktiv hatte er zahlreiche Funktionen inne, so von 1948-1950 als Minister
für Justiz und stellvertretender Minister-Präsident des Landes Sachsen, seit
1948 Vor-sitzender des Veteranenfonds der Volkssolidarität, ab 1949
stellvertretender Vorsitzender der LDPD und ab 1963 Präsident der Gesellschaft
für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. 1953 wurde ihm der Titel Dr. jur. h.
c. der Universität Leipzig zuerkannt. Mit Gründung der DDR war Johannes
Dieckmann Präsident der Volkskammer, ab 1960 einer der stellver-tretenden
Vorsitzenden des Staatsrats. Im gleichen Jahr wurde er für die
Pirckheimer-Gesellschaft gewonnen und zum Ehrenmitglied benannt. |