Patrick Graetz ist Sohn von
Elizabeth Shaw und
René Graetz. Der Pädagoge für körperbehinderte Kinder, geboren am 27.
Juni 1950 in Berlin, konnte nach seinem Ausscheiden aus dem
Schuldienst unter den schlechten Arbeitsbedingungen seit der
deutschen Einheit nur in befristeten Arbeitsverhältnissen tätig
sein. Um so stärker war sein Engagement für das Werk seiner
Eltern, das er auf Grundlage des von ihm eingerichteten
Kunstarchivs führte. Durch Beharrlichkeit gelang es ihm,
Elizabeth Shaw auf dem heutigen Buchmarkt heimisch zu machen.
Regelmäßig unterrichtete er die Shaw-Freunde über Neuauflagen
und auch neue Drucke aus dem Nachlaß. Unermüdlich war er
landauf, landab mit Ausstellungen unterwegs. Ein Höhepunkt war
2002 die große Ausstellung im Künstlerkaten Ahrenshoop, zu der
er zwei Kataloge für Elizabeth Shaw und René Graetz drucken
ließ. Besonders froh war er über den für seinen Vater, dessen
Plastiken und Ölbilder in Vergessenheit zu geraten drohen. Beide
Kataloge erschienen auch in einer Vorzugsvariante mit je einer
beigelegten Originalgraphik. Manchem Pirckheimer-Freund legte er
sie ans Herz. Einige Jahre gehörte Patrick Graetz auch dem
Vorstand unserer Gesellschaft an.
Ahrenshoop erinnerte Graetz an glückliche Kindertage, die er hier
regelmäßig während der Ferien mit den Eltern in
Unterkünften des Kulturbundes verbrachte – „beim
Bäcker, beim Frisör, bei der Post oder sonstwo“, wie
sich seine Mutter erinnerte. Sie hat viele
Erlebnisse und Beobachtungen in ihren Bildern und
Büchern, besonders Eine Feder am Strand
(1973), festgehalten. Auch in ihren Memoiren
Irish Berlin (1990) erzählt die gebürtige Irin
von dem Idyll inmitten des Kalten Krieges. Darin ist
einiges über die frühesten Jahre des Sohnes
festgehalten. |